Bürgermeisterin Kristin Alheit und Direktor Matthias Beimel wollen Probleme nun gemeinsam lösen

Pinneberg. Im Streit um die Heizung der Theodor-Heuss-Schule (THS), der in der vergangenen Woche zu einer öffentlich geführten Auseinandersetzung zwischen Schulleiter Matthias Beimel und Bürgermeisterin Kristin Alheit führte, zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Beide Seiten vereinbarten, die Missstände nicht wie ursprünglich von Beimel angekündigt im Schulausschuss am Donnerstag anzusprechen.

Der Streit war an der Heizungsanlage der Schule entbrannt. Die lässt sich laut Schulleiter nicht korrekt einstellen. Dadurch heizen die Räume auf und im Winter müssen ständig die Fenster offen stehen. Diese Energieverschwendung deckte das Abendblatt mit einer Wärmebildfotografie auf.

Die Stadt erklärte daraufhin, dass die Heizung intakt sei, die Anlage jedoch falsch bedient würde. Das bestritt Direktor Beimel vehement.

Jetzt soll Ruhe einkehren. "Ich hoffe, dass die von mir genannten Probleme nun von der Stadtverwaltung abgearbeitet werden", sagt Beimel.

Er wolle die Kommunikation mit der Stadt verbessern. Deshalb verzichte er darauf, das Thema im Schulausschuss noch einmal anzusprechen. Der Schulausschussvorsitzende Carl-Eric Pudor, CDU, bestätigt: "Das Heizungsproblem an der THS betrifft im Wesentlichen die Einstellung der Heizungsanlage. Es besteht für die Politik keine Notwendigkeit, weitere Maßnahmen zu beschließen", sagt der Politiker. Die Probleme zwischen THS und der Verwaltung seien erkannt worden.

Joachim Dreher, GAL, will vollständige Aufklärung durch die Verwaltung

In einem Brandbrief hatte Schulleiter Beimel in der vergangenen Woche gegenüber der Politik unzumutbare Zustände in seiner Schule und den mangelnden Baufortschritt kritisiert.

Den ersten Schritt zur Normalisierung des Verhältnisses machte Kristin Alheit mit einem Brief an Matthias Beimel. In dem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, räumt die Bürgermeisterin Fehler in der Kommunikation ein und kündigt Verbesserungsvorschläge für die Schule an. "Jetzt immer neue Vorwürfe zu formulieren, führt bei der Bewältigung der noch zu leistenden Bauaufgaben sicher nicht weiter. Schule und Schulträger sollten sich zukünftig stärker am gemeinsamen Ziel, den Schülerinnen und Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums ein möglichst gutes Umfeld zu bieten, orientieren", schreibt sie. Als eine erste Maßnahme zur Feinjustierung der Heizung sollen nun die Vorlauftemperaturen für die Heizkörper schrittweise gedrosselt werden. Alheit selbst war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.

Ob das Thema im zuständigen Ausschuss wirklich ausgespart bleibt, ist fraglich. Die Fraktionen GAL und Unabhängige sowie Bürgernahe wollen sich offen lassen, diesen Punkt anzusprechen. "Wir wollen von der Verwaltung auf jeden Fall eine vollständige Aufklärung zum Gesamtkomplex", sagt Joachim Dreher, Fraktionschef von GAL und Unabhängigen. In der Elternfragestunde können auch betroffene Schüler und Eltern, die Missstände an ihrer Schule anzusprechen. Der Ausschuss tagt am Donnerstag von 18.30 Uhr im Schulzentrum Nord, Schulenhörn 40.