Es ist eine kleine Insel der Abgeschiedenheit mitten in der Pinneberger Innenstadt. Dass die Kinder, die die Kita des Kinderschutzbundes besuchen, von dort vertrieben werden, ist auf den ersten Blick tragisch. Dem Käufer des Grundstücks, Investor Jörg Meyer, deshalb Piraten-Kapitalismus vorzuwerfen, wäre jedoch unfair. Dass er seine Flächen auf dem ehemaligen Sparkassenareal nach seinen Vorstellungen und unter wirtschaftlichem Kalkül nutzt, ist sein gutes Recht. Selbst wenn Meyer das Kita-Gelände bei seinen Neubauplänen ausgespart hätte: Wer wollte einen Kinderspielplatz inmitten eines Großparkplatzes?

Während sich sicher viele Pinneberger aufs Einkaufserlebnis im Edel-Supermarkt freuen, stechen Eltern und Erzieherinnen mit unbekanntem Ziel in See. Vier Arbeitsplätze könnten nun dort verloren gehen.

Die Betroffenen werden sich verständlicherweise nicht damit trösten können, dass die Rechnung auf dem örtlichen Arbeitsmarkt unter dem Strich durchaus aufgeht, weil im neuen Einkaufszentrum weit mehr als vier neue Jobs entstehen.

Aus dem Kinder- wird also ein Shoppingparadies. Wie gut der schicke SB-Markt in Einzellage für die Pinneberger Innenstadtentwicklung ist, steht auf einem anderen Blatt. Je besser das Angebot bei Meyer, inklusive des Parkangebots auch auf dem nahen Marktplatz, desto kleiner die Motivation der Kunden, den Verkehrsstrom der Friedrich-Ebert-Straße zu überqueren, um auf der anderen Seite weiter einzukaufen. Es könnte eine Insel bleiben.