Die Stäitsch GmbH will das Forum nun doch weiter bespielen. Die Politik signalisiert Zustimmung

Schenefeld. Die Zitterpartie um das Theater im Forum (TiF) Schenefeld ist zu Ende. Die Stäitsch Theaterbetriebs GmbH will Schenefelds Theaterfans auch für die Saison 2012/13 ein professionelles Programm mit Produktionen der Hamburger Kammerspiele und des Altonaer Theaters sowie Gastauftritten der deutschen Comedyprominenz servieren. Nach Angaben von Stäitsch-Pressesprecher Peter Offergeld haben die Hamburger Theaterproduzenten jetzt bei der Stadt Schenefeld beantragt, ihre eigene Kündigung aus dem Vorjahr wieder aufzuheben.

Die Stäitsch hatte im August 2011 den Vertrag mit der Stadt gekündigt, weil zu wenige Zuschauer die TiF-Veranstaltungen besucht hatten und der Bühnendeal für die GmbH ein reines Verlustgeschäft geworden war.

Um ein breiteres und jüngeres Publikum anzulocken, hatte die Stäitsch GmbH in der laufenden Saison stärker auf Musik und Comedy gesetzt. Mit Erfolg. Zwar sei man immer noch froh, wenn am Ende der Saison eine schwarze Null unter der Bilanz stehe, sagt Offergeld. Aber der gestiegene Zuschauerzuspruch mache Mut, es weiter zu probieren. "Man muss dem neuen Konzept eine echte Chance geben und darf nicht nach einem Jahr schon wieder aufhören. Es muss sich ja erst herumsprechen, dass sich etwas geändert hat", sagt der Pressesprecher.

Das komplette Saisonprogramm soll im Mai stehen. Sicher ist, dass Publikumsliebling Carolin Fortenbacher wiederkommt. Eröffnet wird die neue Saison mit der Kammerspiele-Produktion "Vier Männer im Nebel".

Jetzt liegt es an Schenefelds Kulturpolitikern, ob die Theater-Ehe weiter besteht. Sie entscheiden bei ihrer nächsten Sitzung am 27. März über eine Vertragsverlängerung. Ausschussvorsitzender Rainer Sempell, CDU, signalisiert grundsätzlich Einvernehmen. "Wenn der Kulturverein und die Stäitsch friedlich nebeneinander existieren können, dann wäre das aus unserer Sicht wünschenswert." 15 000 Euro zahlt die Stadt der Stäitsch pro Saison für ihre Kulturdienste. Der ehrenamtlich arbeitende Kulturverein bekommt 10 000 Euro Unterdeckungszuschuss.

Sempell, der nach eigenen Angaben zwei- bis dreimal pro Jahr Kulturveranstaltungen im Forum besucht, wünscht sich für einen ausgewogenen Kulturmix in der Stadt von der Stäitsch vor allem klassische Theaterproduktionen. Operette und klassische Musik biete ja der Kulturverein an.