Entscheidung des Kartellamts wird jetzt eingehend geprüft

Kreis Pinneberg/Bonn. Schon im Herbst 2011 sollte alles klar gemacht sein. Doch dann stellte die Sparkasse Südholstein ihren Plan zurück, dass sich die Hamburger Sparkasse mit 25,1 Prozent an dem Kreditinstitut mit Sitz in Neumünster beteiligt. Nun könnte dieses Vorhaben gänzlich scheitern. Das Bundeskartellamt hat untersagt, dass die Haspa Finanzholding mit 25,1 Prozent bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg einsteigt. Dieser Zusammenschluss würde zu einer "marktbeherrschenden Stellung" beider Institute führen. So lehnten die Kartellwächter in Bonn den Antrag ab.

Welche Auswirkungen dies auf die Pläne der Sparkasse Südholstein haben wird, "werden wir jetzt in Ruhe prüfen", sagt Hauke Ott vom Vorstandsstab. "An unserem strategischen Ziel einer langfristigen Kooperation mit der Haspa halten wir fest." Nun müsse erst die Begründung des Kartellamtes abgewartet werden. In ihrer Existenz sei die Sparkasse aber keinesfalls gefährdet, so Ott.

Die Haspa hat der Sparkasse Südholstein, die 2009 in die Krise geriet, ein Darlehen von 50 Millionen Euro bewilligt, das 2016 zurückgezahlt werden muss. Der Vorstand strebt deshalb eine langfristige Partnerschaft an, die durch die Änderung des Sparkassengesetzes in Schleswig-Holstein möglich wurde.

Die Entscheidung des Kartellamtes muss nicht automatisch für andere Sparkassen gelten, betont Kartellamtssprecher Kay Weidner. "Das ist eine Einzelfallentscheidung, die in anderen Fällen anders aussehen kann." So monierte die Behörde, dass die Haspa nach der Kreissparkasse Nummer zwei in Lauenburg sei. Davon kann im Kreis Pinneberg keine Rede sein. Hier seien die Sparkassen Marktführer vor den Genossenschaftsbanken, sagt Elmshorns Volksbank-Vorstand Christian Scheinert. "Der Anteil der Haspa ist geringer als der der Volks- und Raiffeisenbanken."