Stadt streicht Zuschuss für das Forum Theater in Pinneberg

Pinneberg. Da muss Robin Hood, der weltbekannte Rächer der Enterbten, wohl einen Raubzug im Dienste des Pinneberger Forum Theaters unternehmen. Denn die Aufführung des Forum-Theaterstücks um den Bogenschützen aus dem Sherwood Forest droht wegen Geldmangels auszufallen. Die Open-Air-Inszenierung vor der historischen Landdrostei sollte einer der Höhepunkte des Stadtfestes am 1. September werden.

Rund 15 000 Euro soll es laut dem Sprecher des Theatervereins, Andreas Hettwer, kosten, die Pinneberger Innenstadt neuerlich zur großen Bühne unter freiem Himmel zu machen. 6000 Euro hatten demnach örtliche Sponsoren bereits zugesagt, jetzt aber haben die Mitglieder des Pinneberger Kulturausschusses einen Zuschussantrag in Höhe von 3750 Euro abgelehnt. Damit wird auch kein Geld des Kreises fließen, der seine Kulturförderung bekanntlich daran koppelt, dass die jeweilige Kommune ein Viertel der förderungsfähigen Kosten übernimmt.

"Wir werden versuchen, auf anderem Weg an das Geld zu kommen, indem wir weitere Sponsoren suchen", sagte Theatersprecher Hettwer. Er sagt, die Open-Air-Aufführungen des Forum Theaters, die in der Regel alle zwei Jahre realisiert werden, gehörten zu den Höhepunkten des Pinneberger Theaterlebens. Tatsächlich hatte das Forum Theater zum Beispiel für den "Pinneberger Jedermann" und für Shakespeares "Was ihr wollt", dargeboten vor der Kulisse der historischen Drostei, stets viel Lob eingeheimst.

Gespielt wird "Robin Hood" im Oktober auf jeden Fall in der Ernst-Paasch-Halle an der Lindenstraße. Wie lange dem Forum Theater sein angestammter Spielort erhalten bleibt, ist ebenfalls fraglich. "Wir wissen generell nicht, wie es weitergeht", sagte Sprecher Hettwer.

Seit der Gründung des Theatervereins 1995 wurden annähernd 250 Vorstellungen gespielt, die meisten davon in der Paasch-Halle. Die mehr als 100 Jahre alte Turnhalle soll, wenn die neue Schulturnhalle an der Johannes-Brahms-Schule voraussichtlich Ende des Jahres vollendet ist, umgewidmet und nach dem Willen der Pinneberger Politik in ein neues Kulturzentrum, geführt von einem privaten Betreiber, umgewandelt werden. Dort sollen Theaterinszenierungen ebenso wie Jazz, Rock- und Klassikkonzerte auf dem Programm stehen. Momentan läuft dafür ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren. Darin könne sich natürlich auch das Forum Theater beteiligen, sagte die Pinneberger Kulturamtschefin Traudchen Perrefort.

Die Theaterleute aber arbeiten laut Andreas Hettwer an einem "Plan B" - und suchen auf jeden Fall eine neue Unterbringungsmöglichkeit für Technik und Requisiten, die bis dato in der Ernst-Paasch-Halle dauerhaft untergebracht sind.

"Wir hätten im Gespräch mit einem neuen Betreiber den Rang eines Bittstellers", sagte Hettwer. Gesucht wird ein trockener, rund 90 Quadratmeter großer Raum in Pinneberg und Umgebung.