Pinneberg. Seit drei Jahren verheizt die Theodor-Heuss-Schule in Pinneberg viel zu viel Energie. Wie die Regionalausgabe Pinneberg des Hamburger Abendblatts am Donnerstag aufdeckte, sind die Klassenräume derart überhitzt, dass die Lehrer auch im Winter laufend die Fenster öffnen, weil sich die Heizungsanlage laut Schulleiter Matthias Beimel nicht korrekt einstellen lässt. Jetzt soll die Verschwendung endlich gestoppt werden.

An diesem Dienstag will sich Klaus Stieghorst, Fachbereichsleiter für Bauen und Stadtentwicklung in der Pinneberger Verwaltung, mit Schulleiter Beimel treffen und vor Ort ein Bild von der Heiz-Situation machen. Auch der Schulausschussvorsitzende Carl-Eric Pudur, CDU, wird anwesend sein. Danach will die Stadt erklären, wie es in Sachen Schulheizung an dem Gymnasium weitergeht.

Schulleiter Beimel macht die Stadt Pinneberg für die Energieverschwendung an seiner Schule verantwortlich. Bürgermeisterin Kristin Alheit sieht dagegen die Schuld für die aktuelle Heiz-Misere bei Beimel. Er habe sich in keiner der vielen Besprechungen im vergangenen Jahr mit dem zuständigen Rathausmitarbeiter zur Problematik geäußert. Der Stadt seien die von der Rellinger Heizungsbaufirma Albert Schroeder & Sohn geschilderten Probleme mit der Heizung aus dem Jahr 2009 bekannt gewesen. Ein Fachingenieur habe die von der Heizungsbaufirma empfohlenen Maßnahmen damals allerdings als unangemessen befunden. Seitdem habe es keine Beschwerden mehr gegeben, sagte die Verwaltungschefin im Rat. Aktuell habe der Ingenieur seine Einschätzung wiederholt.

"Es ist mir völlig unverständlich, wie man als Ingenieur zu diesem Urteil gelangen kann", sagt indes Matthias Beimel. Er verteidigt sich auch gegen den Vorwurf, er habe die Stadtverwaltung nicht informiert. "Ich habe den zuständigen Architekten auf die Situation im Jahr 2009 hingewiesen", sagt Beimel. Damit hätte er das Thema zu den Akten gelegt. "Mehr als darauf hinweisen kann ich einfach nicht."

Unterdessen will nun die Fraktion von GAL und Unabhängigen alle Einzelheiten über den Fall erfahren. Sie stellte bei der Stadt laut Manfred Stache, Vorsitzender des Umweltausschusses, eine offizielle Anfrage.