Haarsträubend

18./19. Februar: "Beamte müssen nachsitzen"

Ich empfinde es als einen Affront gegenüber den Bürgern der Stadt Pinneberg, dass die Verwaltung die Finanzen jetzt anscheinend nicht mehr unter Kontrolle hat.

Der Haushalt 2012 ist kaum vom Land Schleswig-Holstein genehmigt, und schon muss der erste Nachtragshaushalt auf die Reise gebracht werden. Es kristallisiert sich doch immer mehr heraus, dass unsere sozialen Leistungen immer weiter steigen werden. Also noch mehr Schulden?

Darüber hinaus kommen immer mehr Gerüchte und Bestätigungen über die Hilflosigkeit der Verwaltung ans Tageslicht. Die Ohnmacht der Verwaltung im Bereich der Buchführungsvariante "Doppik", die Versäumnisse bei der Aufarbeitung der "Altlasten" - offene Forderungen - und die Schlampigkeit, mit der in der Verwaltung mit Förderprogrammen umgegangen wird, ist für mich haarsträubend.

Hier hilft es auch nicht, sich auf Versäumnisse aus der Vergangenheit zu berufen. Und auch nicht die Beteuerung der Pinneberger Bürgermeisterin, dass jeder Euro umgedreht wird und andere Städte und Gemeinden vielleicht die Aufarbeitung am Ende als Meisterleistung bejubeln sollen. Das ist nur Effekthascherei um vom Grundübel abzulenken: Dass unsere Verwaltung entweder völlig überfordert ist oder aber es im Managementbereich mehr Versäumnisse gibt als gedacht.

Ich tippe mehr auf das Zweite, da im Ausschuss Wirtschaft und Finanzen im Rathaus die längst überfälligen Mittel für die Schulungen der Mitarbeiter in der Verwaltung beantragt und genehmigt wurden. Das macht Hoffnung, ist aber viel zu teuer erkauft.

Dieter Schott

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