Initiative Elmshorn fördert das kulturelle Leben und macht Politik in eigener Sache

Elmshorn. Seit 1991 gibt es die Initiative Elmshorn. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss von Unternehmern und weiteren Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. Die Gruppe organisiert und finanziert jährlich zwei Großveranstaltungen - und sie scheut sich nicht, selbstbewusst Positionen in eigener Sache zu beziehen.

Was die Events betrifft, können sich Kulturfreunde den 1. Juli sowie den 16. August rot im Kalender anstreichen. Den Anfang macht - wie immer an einem Sonntag - "Jazz'n Roses". Die Traditionsveranstaltung findet in diesem Jahr erstmals nicht an gewohnter Stelle im Liether Rosengarten statt. "Wir gehen dahin, wo die Rosen entstehen", sagt Christian Scheinert, Volksbank-Vorstand und Sprecher der Initiative Elmshorn. Anlässlich der Feiern zum 125-jährigen Bestehen der Firma Rosen Kordes - sie gehört seit 2011 auch der Initiative Elmshorn an - findet das Jazzfestival auf dem Firmengelände in Klein Offenseth-Sparrieshoop statt.

Am Donnerstag, 16. August, geht es auch um Jazz - oder um die chinesische Variante davon. Die Initiative Elmshorn sponsert ein Sonderkonzert des Schleswig Holstein Musikfestivals in der Reithalle. Das Motto lautet "Chinese Jazz", es treten auf Ma Xiaohui (Erhu), Nils Landgren (Posaune) und die NDR Bigband. Hinter dem Begriff Erhu verbirgt sich übrigens ein traditionelles chinesisches Streichinstrument.

Auch Politik in eigener Sache ist für die Mitglieder der Initiative kein Fremdwort: Sie wollen den so genannten Subzentrums-Beschluss kippen helfen. Dahinter versteckt sich eine von der politischen Mehrheit beschlossene Regelung, wonach an der Peripherie der Stadt keine innenstadttypischen Sortimente angesiedelt werden dürfen. Mehrfach gab es jedoch bereits Ausnahmen. "Wir werden darauf drängen, dass diese Regelung aufgehoben wird", sagt Scheinert. Man schütze nicht die Innenstadt, in dem man Konkurrenz am Stadtrand ausschließt. Scheinert: "Auch wir sehen die Notwendigkeit, in der Innenstadt was zu tun. Und genau darauf sollten sich alle konzentrieren."

Auch in einem anderen Punkt geht es um Lobbyismus: "Wir haben aus Unternehmerkreisen Klagen gehört, dass die Stadt in Sachen schnelles Internet nicht alle Möglichkeiten ausschöpft", sagt Scheinert. Daher habe die Initiative Torsten Zipperling, den Chef der zuständigen Stadtwerke Elmshorn, zu einem Meinungsaustausch eingeladen. Scheinert lässt keinen Zweifel daran, dass aus Sicht seiner Mitglieder ein Turbo-Internet zwingend notwendig ist - und zwar besser heute als morgen. "Das kann für Unternehmen, die sich in Elmshorn ansiedeln wollen, der entscheidende Standortvorteil werden."

Die Initiative Elmshorn hat aktuell 35 Mitglieder - darunter alles, was im Wirtschaftsleben der Stadt Rang und Namen hat. Als Sprecher fungieren Scheinert und Ulf Kremer (Kremer Eisenwaren). In 2012 finden zudem zwei Unternehmertreffen statt - und im April die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen.