Transporter mit 195 Schweinen legt auf dem Weg zum Schlachthof bei Tornesch eine Zwangspause ein

Tornesch. Ein Unfall im dichten Nebel hat Montagmorgen auf der A 23 in Richtung Hamburg zu einem Verkehrschaos geführt. Beteiligt waren zwei Lkw, darunter ein Tiertransporter, sowie ein Wohnmobil. Zwei der drei Fahrer wurden leicht verletzt, es entstand hoher Sachschaden. Die A 23 blieb für die Rettungs- und Bergungsarbeiten zwischen den Abfahrten Tornesch und Pinneberg-Nord fast vier Stunden lang voll gesperrt.

Zum Unfallzeitpunkt gegen 8.50 Uhr lag dichter Nebel über der A 23, es herrschte stockender Verkehr. Offenbar hatte ein 20-jähriger Mann aus Großbarkau (Kreis Plön), dessen Sattelzug mit 195 Schweinen beladen war, zu spät bemerkt, dass die Fahrzeuge vor ihm stoppten. Der Sattelzug krachte auf einen zweiten Lkw, der wiederum auf ein Wohnmobil geschoben wurde. Dabei wurden der 49 Jahre alte Lkw-Fahrer und der Fahrer des Wohnmobils - er ist 46 Jahre alt und stammt aus Elmshorn - leicht verletzt. Beide wurden direkt vor Ort medizinisch versorgt und kamen vorsichtshalber ins Krankenhaus. Der Unfallverursacher kam mit dem Schrecken davon.

Weil alle beteiligten Fahrzeuge nicht mehr fahrbereit waren und zudem die Autobahn blockierten, mussten die nachfolgenden Fahrer viel Geduld beweisen. Wer bereits die Abfahrt Tornesch passiert hatte und sich hinter der Unfallstelle befand, musste fast eine Stunde lang warten. Dann wurde kurzzeitig immerhin eine Fahrspur der Autobahn freigegeben, um die Wartenden vorbeizulassen.

Alle übrigen Fahrzeuge wurden in Tornesch von der A 23 geleitet und über die alte B 5 zur Auffahrt Pinneberg-Nord geschickt. Auf dieser Trasse brach daraufhin der Verkehr völlig zusammen. Erst gegen 13 Uhr konnte die Polizei die Vollsperrung der A 23 aufheben.

Das Problem bei der Bergung stellte die lebende Fracht des Aufliegers dar: Die 195 Schweine, die auf dem Weg zum Schlachthof waren, erlebten somit aufregende letzte Stunden. Sie hatten den Unfall zwar unbeschadet überstanden. Allerdings war aufgrund der Folgeschäden die Elektronik der Sattelzugmaschine ausgefallen, so dass die Wasserversorgung nicht mehr funktionierte. Der zuständige Veterinär des Kreises Pinneberg rief daraufhin die Tornescher Feuerwehr zur Hilfe, die Wasser für die Tiere bereitstellte, um ihnen ihre letzten Stunden weniger schlimm zu gestalten. Zuvor hatte der Kreis-Mitarbeiter alle drei Ebenen des Transporters inspiziert und dabei keine verletzten Tiere entdeckt.

Der Tiertransporter kam aus einem kleinen Ort in Dithmarschen, sein Ziel war laut Polizeiangaben Bremen. Dort sollten die Schweine geschlachtet werden. Die Forderung des Kreis-Veterinärs, aufgrund des Vorfalls einen näher gelegenen Schlachthof anzusteuern, ließ sich aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht realisieren. Ein Umladen der Tiere war nicht notwendig. Die Transportfirma schickte schließlich eine Ersatz-Zugmaschine, die vor den unbeschädigten Hänger gesetzt werden konnte. Auf diese Weise gelangten die 195 Schweine zum Schlachthof.