Die Ausnahme ist Pinneberg. Barmstedt und Uetersen haben ihre Krisen überwunden

Kreis Pinneberg. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg gab es im Jahr 2011 einen personellen Einbruch. Auf Kreisebene ist dieser Trend nicht ablesbar. Die Gesamtmitgliederzahl innerhalb des Kreisfeuerwehrverbands (KFV) - zu Beginn des Jahres 2011 waren es 2652 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aktive Feuerwehrleute im Kreis Pinneberg - ist laut Pressesprecher Michael Bunk seit Jahren leicht steigend.

Ganz aktuelle Zahlen sollen während der KFV-Versammlung im März veröffentlich werden. Wie es in den größeren Wehren aussieht, hat eine Umfrage unserer Zeitung ergeben.

In Barmstedt hat sich die Lage beruhigt. Im vergangenen Jahr klagte die Wehrführung noch über arge Personalnot. "Jetzt sind wir mit 64 aktiven Leuten gut davor und haben unsere Sollstärke erreicht", freut sich Andreas Euker, stellvertretender Wehrführer. Viel Werbung für das Ehrenamt und einige unverhoffte Zuzüge von Feuerwehrkameraden aus Elmshorn hätten ein Plus von sechs aktiven Kräften gebracht.

Die Wehr in Quickborn sei mit 108 Aktiven zwar aktuell unter ihrer Sollstärke von 115 Mann, sagt Wehrführer Christof Fehrs. "Das ist aber ausreichend." Die aktive Jugendwehr und das Wachstum der Bevölkerung halte die Personalstärke der Wehr konstant.

In der Ortsfeuerwehr Rellingen sind 87 freiwillige Feuerwehrfrauen und Männer. In der Jugendfeuerwehr Rellingen sind rund 25 Jugendliche aktiv. Die Jugendarbeit trägt seit über 40 Jahren Früchte für die Feuerwehr, sagt Gemeinde- und Ortswehrführer Jürgen Timm. Fast der gesamte Nachwuchs rekrutiere sich aus den Jugendwehren. Aufgrund der großen Nachfrage wurde eine Warteliste eingeführt.

In Halstenbek blieb die Zahl der Aktiven weitgehend stabil. Heute sind es 77, in der Jugendfeuerwehr 17. Dazu kommen fünf Anwärter, die ein Jahr auf Probe mitlaufen. Laut Pressewart Michael Röhl hat die Wehr das Eintrittsalter für den Nachwuchs auf elf Jahre gesenkt, da viele Jugendliche in dem Alter schon in anderen Vereinen engagiert sind und oft keine Zeit haben.

In der Freiwilligen Feuerwehr Tornesch-Esingen tun derzeit 60 Kameraden Dienst, in der Freiwilligen Feuerwehr Ahrenlohe 57. Die Wehrführer der beiden Feuerwehren, Günther Pieper (Esingen) und Dirk Lolies (Ahrenlohe), haben derzeit keine Probleme bei der Nachwuchsfindung.

Gleiches gilt für Uetersen. "Wir haben jetzt 83 Aktive", freut sich Wehrführer Torsten Matthießen. Das sah vor wenigen Jahren noch ganz anders aus. "Wir waren schon mal bis auf 66 Personen runter", erinnert sich der Wehrführer. Daraufhin startete Matthießen eine große öffentlichkeitswirksame Kampagne. Matthießen: "Wir haben 15 neue Kameraden dazugewonnen." Nach dem vereinbarten Probejahr sprangen lediglich zwei wieder ab. "Unter denen, die geblieben sind, sind gestandene Leute, die mit beiden Beinen im Leben stehen." So sei etwa ein 51-jähriger Ingenieur gewonnen worden, für technische Einsätze hervorragend geeignet war. Matthießen: "Unser Ziel war gerade, nicht nur Nachwuchs zu gewinnen, sondern alles querbeet abzudecken."

Elmshorn verfügt laut Wehrführer Stefan Mohr über 107 Aktive. "Es gehen mal welche, aber es kommen auch welche dazu. Und wir haben aus der Jugendfeuerwehr permanenten Zulauf." Die Personalstärke sei ausreichend. Jedoch gebe es Probleme, die vielen kleinen Einsätze wie Containerbrände zu besetzen. Abhilfe soll jetzt eine Verdoppelung der hauptamtlichen Kräfte helfen. Mohr: "Wir haben die Genehmigung, die Zahl unserer hauptamtlichen Kollegen von drei auf sechs aufzustocken."