Drei Projekte aus dem Kreis im Bundeswettbewerb “365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet

Kreis Pinneberg. Sie setzen Robustrinder ein, um Moorlandschaften zu schützen, machen aus Kindergartenkindern kleine Forscher oder retten den Baumbestand in Städten. Die Bürger im Kreis Pinneberg sind kreativ, setzen Ideen um und fördern so Innovationen in Deutschland. Dafür werden sie nun als Preisträger im Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" 2012 geehrt. Die Jury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte aus 2000 Bewerbungen die vielversprechendsten Zukunftsideen in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft aus. Alle 365 Projekte präsentieren sich ab März als "Ausgewählter Ort" der Öffentlichkeit.

Mit dabei ist das Projekt "Baumarten mit Zukunft" von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Ellerhoop in der Kategorie Umwelt. Sie sorgt für ein zukunftsfähiges Sortiment von Bäumen für die Stadtbegrünung. Der Klimawandel erschwert es Städteplanern, die passenden Bäume für öffentliche Grünflächen zu finden. Denn viele bisher robuste Arten leiden unter den sich verändernden Umweltbedingungen. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein hat einen Langzeittest mit verbreiteten und selteneren Baumarten initiiert. So werden die Arten ermittelt, die auch unter den veränderten Bedingungen wachsen und auch künftig das Stadtklima verbessern. Am 2. August präsentiert sich das Projekt der Öffentlichkeit.

In der Kategorie Bildung wurde das Johanniter Kinderhaus Quickelbü in Quickborn ausgezeichnet. In der integrativen Kindertagesstätte werden Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen betreut. Im letzten Kindergartenjahr arbeiten sie an eigene Forschungsprojekten. Die Kinder führen naturwissenschaftliche Experimente durch oder erarbeiten Themen bei Exkursionen. Sie lernen wissenschaftlich zu arbeiteten, indem sie den Forschungsansatz eigenständig entwickeln und auswerten. Zwei Erzieherinnen begleiten die Kinder. Am 6. Juli wird der Kindergarten das Konzept vorstellen.

Eine tolle Idee kommt auch aus Heidgraben. Der Verein für extensive Robustrinderhaltung im Liether Moor in Heidgraben bekommt den Preis in der Kategorie Umwelt. Moorlandschaften wie das Liether Moor in Niedersachsen sind selten gewordene Lebensräume. Ziel ist es, urtypische Moorflächen wieder herzustellen und zu schützen mit Hilfe widerstandsfähiger Rinder. Die Tiere fressen schnell wachsende Büsche und Binsen, langsamer wachsende Arten schonen sie so. Das erhöht die Artenvielfalt. Am 17. Oktober können Interessierte vor Ort mehr über das Projekt erfahren.

Aus den 365 "Ausgewählten Orten 2012" kürt die Jury im Laufe des Jahres für jede Kategorie jeweils einen Bundessieger. Zudem wird deutschlandweit im Sommer online abgestimmt, welcher der 365 Orte zum Publikumssieger gewählt wird. Die sechs Bundessieger und der Publikumssieger werden im Herbst ausgezeichnet.

Die Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank realisieren den Wettbewerb seit 2006.