Baumschulen sind im Prinzip wie Schulen für den Menschen. Aber was lernen Bäume eigentlich in Baumschulen?

Was lernen eigentlich Bäume in Baumschulen? Ganz einfach: Sie lernen, gerade zu wachsen. Sie lernen, mit dem Stress umzugehen, wenn sie von einem Ort zum anderen wechseln. Wenn wir uns unsere heutige Gesellschaft ansehen, ähnelt die Baumschule im Prinzip der Schule und dem Kindergarten der Menschen. Denn für Kinder ist das genauso: Auch sie lernen, mit geradem Rückgrat zu wachsen und sich für Veränderungen beispielsweise durch einen Orts- und Arbeitsplatzwechsel stark zu machen.

Das schafft nicht jeder und auch nicht jede Pflanze. In den Baumschulen werden die Pflanzen regelmäßig umgepflanzt. In der Fachsprache heißt das verschult. Das Ziel der Baumschuler ist, den Wurzelballen so dicht zu erhalten, dass er sich im Garten des Kunden prachtvoll entwickeln kann. Auch der Schnitt der Krone ist wichtig. Zudem sorgen die Fachleute in den Betrieben dafür, dass Stamm und Krone zueinander passen. Das Umpflanzen bedeutet immer eine starke Belastung für einen Baum, denn beim Ausgraben wird ein Teil der Wurzeln gekappt.

Durch das häufige Umstechen mit dem Spaten oder bei großen Gehölzen mit Maschinen verzweigen sich aber die Wurzeln besser. Umgepflanzte Bäume wachsen in der Baumschule jedoch nicht ganz so schnell weiter wie jene, die nicht verschult werden, denn jedes Umpflanzen ist mit vermindertem Wachstum verbunden. Wegen des stärker verzweigten Wurzelsystems ist es aber auf lange Sicht ein großer Vorteil für die Pflanzen.