Uetersen. Der Verkauf der insolventen Uetersener Firma Harles & Jentzsch steht kurz bevor. Wie Frank Plümer, Sprecher des Insolvenzverwalters Heiko Fialski bestätigte, sollen die Verträge voraussichtlich Ende nächster Woche unterzeichnet werden. Lediglich einige wenige Detailfragen seien noch zu klären. Nach Abendblatt-Informationen sollen das Unternehmensgelände sowie die Produktionslagen zum 1. Februar den Besitzer wechseln. Der Käufer will die Produktion von Fetten für technische Betriebe fortsetzen und offenbar auch die zehn Mitarbeiter - sie sind seit langem in Kurzarbeit - übernehmen. Der Nachfolgebetrieb wird auch einen anderen Namen erhalten.

Harles & Jentzsch war Anfang 2011 in die Schlagzeilen geraten, weil Futterfette mit billigen Industriefetten, die eigentlich nur zum Schmieren von Maschinen bestimmt waren, vermischt worden waren. Auf diese Weise gelangten Dioxine in das Tierfutter. Als Folge waren Höfe gesperrt und Tiere notgeschlachtet worden. Aufgrund der Höhe der Entschädigungsforderungen - sie betragen 20 Millionen Euro - meldete Harles & Jentzsch Insolvenz an.

Aufgrund des Skandals ermittelt die Staatsanwaltschaft Itzehoe gegen die Verantwortlichen des Unternehmens. Der Abschluss des Verfahrens ist laut der Anklagebehörde auf Februar verschoben.