Gebürtiger Pinneberger soll terroristische Vereinigungen unterstützt haben

Pinneberg/Schleswig. Vor dem Oberlandesgericht in Schleswig muss sich vom 22. Februar an der Islamist Harry M., 19, verantworten. Dem gebürtigen Pinneberger, der zuletzt in Neumünster gelebt hatte, wird die Unterstützung und Mitgliederwerbung für terroristische Vereinigungen vorgeworfen. M., der im Alter von 17 Jahren zum Islam konvertiert war, sitzt seit Juni 2011 in Untersuchungshaft, nachdem der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof einen Haftbefehl gegen den Extremisten erlassen hatte.

Der 19-Jährige gilt als einer der zuletzt wohl aktivsten Verbreiter "dschihadistischer Propaganda". Unter dem Namen "Isa Al Khattab" hatte der junge Mann gemäß der Anklageschrift über seine Internetseite "Islamic-Hacker-Union" diverse Texte und Videos veröffentlicht, in denen unter anderem Selbstmordattentate verherrlicht worden waren. Unter anderem hieß es auf der Internetseite: "Es wird Inshallah (so Gott es will) unsere Zeit kommen, wo wir sie alle Stück für Stück abschlachten werden, sei es die Amerikaner, sei es die Deutschen." In den Videos war auch die Hinrichtung von irakischen Polizisten durch Terrorristen gezeigt worden.

Der 19-Jährige Harry M. hatte bis zum Frühling 2010 in Pinneberg gewohnt. In der Kreisstadt hatten sich bis zur Schließung der umstrittenen und vom Verfassungsschutz beobachteten Moschee an der Unteren Dingstätte Anfang 2011 offenbar wiederholt radikale Islamisten ("Dschihadisten") getroffen. Diese Gruppe ist vermutlich nach Hamburg-Harburg abgewandert.