Sicherlich habt ihr schon einmal von dem Sprichwort "Da brat mir doch einer einen Storch" gehört. Oft wird diese Redewendung benutzt, wenn man sich sehr wundert, überrascht ist oder auch verärgert. Aber auch, wenn etwas nie Geschehenes, Neues passiert ist.

Nach der germanischen Mythologie galten Störche in der Renaissance als heilige Tiere, die man verehrte. Bis heute glauben die Menschen, dass es Glück bringt, wenn sich ein Storch auf dem Hof einnistet und dass es Unglück bringt, sie vom Dach zu verjagen. Somit war es zu dieser Zeit nach einer biblischen Speiseordnung verboten, die Flugtiere zu braten, geschweige denn, sie zu essen.

Verboten war übrigens auch der Verzehr von Fledermäusen, Adlern, Schwänen, Schwalben, Geiern und Nachteulen. Außerdem glaubte man, dass der Storch einer Familie die Kinder bescheren würde. Den Sagen nach soll er die Babys aus der Quelle des Lebens geholt und sie den Eltern übergeben haben. Doch auch wenn jemand gegen den Willen der Kirche und dem Glauben an eine kinderreiche Familie einen Storch braten will, wird er schnell feststellen, dass dieses Tier ungenießbar und außerdem viel zu groß für eine Pfanne ist. Weil es also so unwahrscheinlich ist, dass ein Storch gebraten wird, wird diese Redensart verwendet, wenn etwas Unglaubliches passiert.