Der Plan für das neue Jahr: Die kleinste Stadt des Kreises investiert Millionen in neue Sportstätten, Altenpflege und das Breitbandnetz.

Barmstedt. Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu, liebe Leserinnen und Leser? Was sind die großen und kleinen Projekte der Städte und Gemeinden im Kreis Pinneberg? Unter dem Motto "Agenda 2012" gibt das Abendblatt einen Überblick. Diesmal geht es um Barmstedt.

Mit knapp 10 000 Einwohnern ist sie die kleinste Stadt im Kreis Pinneberg. Aber was die aktuellen Bauvorhaben angeht, gehört Barmstedt zu den Großen. Zurzeit werden gleich mehrere Millionen-Projekte in der ehemaligen Schusterstadt realisiert. Das größte davon ist die Seniorenresidenz am Rantzauzer See. Für 8,2 Millionen Euro baut die Stadt Barmstedt mit einigen Gemeinden des Amtes Rantzau an dieser exponierten Stelle zwischen Feuerwache und dem Parkplatz des Freibades ein neues Altenheim nach dem heutigen Stand der Altenpflege. 91 Bewohner werden hier Platz haben und in sieben Wohngruppen zusammenleben. Das bewährte Team um Heimleiterin Gisela Rokitta wird sich um sie kümmern, die mit den 63 Bewohnern und 30 Pflegekräften im Sommer von der Brunnenstraße in das neue Domizil umziehen wird. Die Diakoniestation wird es betreiben. Von hier aus wird auch die ambulante Pflege koordiniert. Zwölf Tagespflegeplätze werden angeboten, um pflegende Angehörige zu entlasten.

Das dann leer stehende Altenheim in der Brunnenstraße ist bereits verkauft. Ein Investor aus Barmstedt hat das 6500 Quadratmeter große Areal für 650 000 Euro erworben und will dort Mietwohnungen bauen, sagt Bürgermeister Nils Hammermann.

Auch die Stadt ist in diesem Jahr Bauherr. So werden an der Schulstraße für die Grund- und Gemeinschaftsschule zwei Sporthallen mit jeweils zwei Spielfeldern gebaut. Auch eine Gymnastikhalle wird neu errichtet. Fünf Millionen Euro investiert die Stadt, wobei es ihr gelungen ist, 1,2 Millionen Euro an Fördergeldern aus dem Konjunkturprogramm zu bekommen.

In einer Halle wird es auch wieder eine Zuschauertribüne mit 350 Sitzplätzen geben. Für die Landesliga-Handballer vom Barmstedter Männerturnverein sind das hervorragende Voraussetzungen, um wieder in die Hamburg-Liga aufzusteigen. Und vor allem für die rund 1000 Schüler dort werden nach den Sommerferien ganz neue Verhältnisse anbrechen. Der Sportunterricht kann dann endlich so angeboten werden, wie es der Lehrplan verlangt.

Damit habe die Stadt in den vergangenen 15 Jahren rund 40 Millionen Euro in neue Schulbauten und Sportstätten investiert, sagt Hammermann. "Das ist gut angelegtes Geld. Damit gehören wir sicher zu den Top 5 in Schleswig-Holstein."

Auch der zweite Sportverein Barmstedts, der SSV Rantzau, bekommt in diesem Jahr neue Räumlichkeiten. Rechtzeitig zum 100-jährigen Bestehen des Vereins in diesem Jahr wird an der Düsterlohe ein neues Klubheim mit Umkleideräumen und sanitären Anlagen gebaut. Die Stadt Barmstedt gibt eine halbe Million Euro für das 720 000 Euro-Projekt zu, sagt Hammermann. Für den gastronomischen Teil ist der Verein zuständig, die Stadt übernimmt die Räume für die Sportler.

Auch im Rathaus wird umgebaut. Die vierte Etage, die bis vor zwei Jahren vom Ehepaar Kuhlke bewohnt war, soll nun nach deren Tod für eine halbe Million Euro umgebaut und für die Verwaltung und das Stadtarchiv genutzt werden. Dann hätte die Verwaltung ausreichend Platz, um nach dem Amt Hörnerkirchen auch die Aufgaben des Amtes Rantzau mit zu übernehmen. Bislang zieren sich die Gemeinden noch.

Die Stadtwerke investieren in diesem Jahr 4,6 Millionen Euro, berichtet Werkleiter Fred Freyermuth. 2,5 Millionen Euro werden allein in den Ausbau des Glasfasernetzes gesteckt. Nach den 800 Häusern im Norden sollen in diesem Jahr 1200 Häuser im Innenstadtbereich an das Breitbandnetz angeschlossen werden, das im März mit seinen Produkten Telefon, schnelles Internet und hochauflösendes Fernsehen in Betrieb geht. Zudem bauen die Stadtwerke für 150 000 Euro einen 100 Meter tiefen Trinkwasserbrunnen, sanieren für eine Viertelmillion Euro das Wasserwerk und für 450 000 Euro mit dem Abwasserzweckverband alle Versorgungsleitungen in der Hamburger Straße. Diese wichtige Verkehrsader in Barmstedt werde deshalb im Frühjahr für einige Wochen voll gesperrt sein.

Morgen lesen Sie, welche Projekte im Jahr 2012 auf der Agenda der Gemeinde Halstenbek stehen