Warum der ehemalige Fußball-Profi und heutige DFB-Teamchef Franz Beckerbauer aus Bayern den Spitznamen “Kaiser Franz“ bekommen hat.

Einen richtigen Kaiser hat Deutschland schon seit 1918 nicht mehr. Trotzdem gibt es bei uns jemanden, der seit mehr als 40 Jahren so genannt wird: der Ex-Fußballprofi und DFB-Teamchef Franz Beckenbauer.

Schon in den 1960er-Jahren verpassten Fans und Medien ihm den Kaisertitel. Nicht restlos geklärt ist, wie und wann es dazu kam. Häufig wird erzählt, dass Beckenbauer anlässlich eines Freundschaftsspiels des FC Bayern München, für den er von 1959 bis 1977 spielte, in Wien für Fotoaufnahmen neben einer Büste des ehemaligen österreichischen Kaisers Franz I. platziert und daraufhin in der Berichterstattung zum Fußball-Kaiser ernannt wurde.

Obwohl diese Ursprungsgeschichte auch von Franz Beckenbauer gern erzählt wird, gibt es laut der Zeitung Welt am Sonntag eine andere und vermeintlich wahre Erklärung. So soll Franz Beckenbauer am 14. Juni 1969 im DFB-Pokal-Endspiel gegen den FC Schalke 04 nach einem Foul an Gegenspieler Reinhard "Stan" Libuda, Spitzname König von Westfalen, von den gegnerischen Fans permanent ausgebuht worden sein. Als Beckenbauer später davon unbeeindruckt direkt vor der Schalker Fankurve eine halbe Minute lang mit dem Ball jonglierte, hätten die Medien eine Steigerung zum Titel König gesucht und auf diese Weise die Bezeichnung Kaiser Franz kreiert.