Kreis Pinneberg. Den kommunalen Kliniken im Land droht ein Streik der Ärzte. Die Regio-Kliniken sind Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband, tarifvertraglich gebunden und daher möglicherweise von Streikaktionen betroffen.

Sebastian Kimstädt geht davon aus, dass es im Kreis Pinneberg keine größeren Beeinträchtigungen in der Patientenversorgung geben wird. "Wir hoffen, dass sich die Tarifparteien zügig einigen werden", sagt der Sprecher der Regio-Kliniken, die rund 250 Ärzte in den drei Krankenhäusern Elmshorn, Pinneberg und Wedel beschäftigen.

Diese Hoffnung hat auch Daniel Arp, Landesgeschäftsführer des Marburger Bundes. Die große Interessenvertretung der Klinikärzte hatte mit einer Mehrheit von 92,7 Prozent bei einer bundesweiten Urabstimmung beschlossen, vom 26. Januar an in den 600 kommunalen Kliniken in Deutschland in den Ausstand zu treten.

Im Prinzip könnte sich jeder der 2000 Ärzte in den landesweit 19 kommunalen Kliniken an diesem Streik beteiligen. "Ich werde in der nächsten Woche vor Ort in den Kliniken das Stimmungsbild bei den Ärzten erfahren", sagt Arp und kündigt an, auch die Regio-Kliniken aufzusuchen, die zu einem Viertel dem Kreis Pinneberg und zu drei Vierteln dem Münchener Sana-Konzern gehören.

Die Klinikärzte fordern eine Aufstockung ihres Grundgehalts um sechs Prozent. Die Arbeitgeber seien nur bereit, ihnen knapp 1,5 Prozent mehr Gehalt zu bewilligen, sagt Arp. Zudem wollen die Klinikärzte erreichen, dass sie höchstens vier Bereitschaftsdienste im Monat absolvieren müssen. Zurzeit seien es durchschnittlich sechs. Selbst wenn es zum Streik kommen sollte, würden die Auswirkungen für die Patienten im Kreis begrenzt bleiben, sagt Regio-Sprecher Kimstädt.