Es gibt immer mehr ältere Menschen. Die meisten von ihnen sind bestrebt, sich möglichst lange ihre Mobilität zu erhalten, also ihre automobile Mobilität. Das ist ihr gutes Recht. Aber nur solange, wie diese Menschen in der Lage sind, sicher am immer komplexeren Verkehrsgeschehen teilzunehmen, ohne sich und andere zu gefährden.

Ich gehöre seit langem zu den Verfechtern der Meinung, dass Führerscheininhaber sich spätestens ab einem gewissen Alter einem turnusmäßigen Medizincheck unterziehen sollten. Im Wissen, dass es in einigen Jahren dann mich treffen kann. Ist die Nachtsicht, trotz Brille, allzu schlecht; zeigt der Reaktionstest eklatante Schwächen auf, dann muss von Amts wegen der Autofahrer in Ruhestand geschickt werden. Was bei Piloten gängige Praxis ist und allgemein als vernünftig angesehen wird, kann doch im Falle von Autofahrern nicht verkehrt sein. Selbst die Italiener, die im Verkehr als lax bis rüde gelten, schreiben ab dem 65 Lebensjahr alle zwei Jahre einen amtsärztlichen Test vor.

Natürlich werden sie erschallen, die lautstarken Protestrufe der älteren Generation. Solche schrecklichen Unfälle wie der von Halstenbek seien Einzelfälle. Es dürfe keine pauschale Verurteilung oder gar Diskriminierung einer Altersgruppe geben, wird es heißen. Und natürlich sind nicht alle Fahrer jenseits 65 rollende Zeitbomben. Aber wenn es ums Auto(fahren) geht, ist mit Einsicht und Vernunft häufig genug am Garagentor Schluss.