Nach dem schweren Unfall in der Gustavstraße diskutieren etliche Halstenbeker darüber, ob es auch in Deutschland einen Führerschein-TÜV für ältere Menschen geben sollte, wie es beispielsweise in Italien, Spanien, Schweden und den Niederlanden schon lange Pflicht ist. Das Abendblatt hat sich wenige Stunden nach dem Unglück in der Umgebung des Unfallortes bei Bürgern umgehört.

Denise Stoll, 24, vor Edeka in Halstenbek: "Ich bin für eine Nachprüfung ab dem Rentenalter. Wenn ältere Menschen vor mir fahren, habe ich das Gefühl, schnell vorbeifahren zu müssen, weil sie nicht berechenbar sind. Mir ist es schon passiert, dass Senioren ohne zu blinken plötzlich über drei Spuren rüberzogen, um die Ausfahrt noch zu erwischen. Nicht jeder ältere Mensch fährt so. Mein Opa ist 76 Jahre alt und fährt sehr gut."

Michael Berg, 57, Geschäftsführer "Lachs & Meer: "Wir brauchen eine EU-weite Regelung, die die Fahrtüchtigkeit im Alter kontrolliert. Von unserem Büro aus beobachten wir sehr häufig, wie ältere Mitbürger gegenüber auf dem Parkplatz halten. Sie stützen sich auf Stöcke, sitzen aber noch hinter dem Steuer. Viele von denen können nicht mehr den Kopf richtig drehen, wenn sie ausparken. Die sehen gar nicht, wer hinter dem Auto steht."

Karmen Perinic, 38, Verkäuferin in der Bäckerei Schlüter: "Es ist schlimm, was hier direkt vor der Bäckerei passiert ist. Meine Kollegin hat den Knall kurz vor Feierabend gehört und dachte im ersten Moment an einen Silvesterböller. Kurze Zeit später war die Straße voll gesperrt. Wenn es hilft, solche Unfälle künftig zu vermeiden, dann sollte die Führerscheinprüfung im Alter wiederholt werden."