Das Kaufhaus in der Stadtmitte Elmshorns hat zwei Jahre lang leer gestanden
Elmshorn. Für Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek war es so etwas wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk: Kurz vor dem Fest ging im Rathaus der Stadt ein Bauantrag ein, der für die Weiterentwicklung der Innenstadt entscheidende Bedeutung hat: Es geht um den Umbau des mehr als zwei Jahre leer stehenden Hertie-Kaufhauses am Alten Markt. Dort sollen attraktive Verkaufsflächen für Mode- und Drogerieanbieter entstehen.
"Wir sind mit dem Bauantrag genau auf den Punkt fertiggeworden", freut sich Maria Koopmann von der Berliner Laren Development AG. Der Projektentwickler ist im Auftrag des neuen Eigentümers der Immobilie, der Firma Cornerstone Real Estate Advisers, mit der Neugestaltung des Gebäudes befasst. "Wir werden im Frühjahr mit den Bauarbeiten beginnen und peilen die Wiedereröffnung für Anfang 2013 an", verspricht Koopmann.
Geplant ist eine Dreiteilung der Verkaufsfläche. "Zwei Anbieter werden 2000 Quadratmeter Fläche erhalten, einer 3000 Quadratmeter", erläutert Koopmann. Die Fassade und das Innenleben des alten Kaufhauses würden komplett zurückgebaut, so dass nur noch der Rohbau stehen bleibt. Die neue Fassade wird mit viel Glas versehen sehen. Die Verkaufsfläche wird auf das Erdgeschoss und die erste Etage beschränkt, darüber werden Büroflächen errichtet. Allerdings nur in kleinerem Rahmen. So werden drei Viertel der Fläche im bestehenden zweiten und dritten Stock zurückgebaut.
Als Anbieter sind die Moderiesen H & M sowie C & A im Gespräch, dritter Mieter könnte die Drogeriekette Müller sein. Koopmann will diese Namen zunächst nicht bestätigen. "Es laufen Gespräche. Wir haben aber noch keinen unterzeichneten Vertrag. Namen werden von uns erst genannt, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist." Die Büroflächen sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt vermietet werden.
Für den Kauf und den Umbau der Immobilie wollen die neuen Eigentümer 20 Millionen Euro investieren. Die Planung wird von dem Architekten Ulrich Bölinger aus Seevetal verantwortet. "Wir werden jetzt als nächstes die Leistungen für den Rückbau des Gebäudes ausschreiben", erläutert Koopmann. Parallel habe die Stadt Zeit, den Bauantrag zu prüfen und zu bescheiden. Das dürfte etwa zwei Monate in Anspruch nehmen.
Das 1976 eröffnete Kaufhaus, das zwischenzeitlich unter den Namen Karstadt betrieben wurde, hatte Ende August 2009 den Betrieb eingestellt. Zuvor hatte Hertie bundesweit Insolvenz angemeldet. Die Kaufhaus-Gruppe war erst 2007 entstanden, als die britische Immobiliengruppe Dawnay Day kleinere Karstadt-Filialen und damit auch den Namen Hertie übernahm. Nach der Pleite verkam das Elmshorner Gebäude. Zweimal fand kurzzeitig ein Sonderposten-Verkauf in dem Gebäude statt, ansonsten stand es leer.
(kol)