Das Richtfest der Erich Kästner Gemeinschaftsschule in Elmshorn wird am 26. Januar gefeiert. Stadt investiert 30 Millionen Euro.

Elmshorn. Das größte Bauprojekt Elmshorns nimmt immer mehr Gestalt an: Am 26. Januar wird der Neubau der Erich Kästner Gemeinschaftsschule gerichtet. Die Gebäudeteile A und B des 36 Millionen Euro teuren Projektes können spätestens in den Herbstferien bezogen werden. Dann stehen der Abriss des maroden Altbaus und die Errichtung des Bauteils C an. Erst 2014 werden die Betonmischer und die Kräne endgültig abrücken.

14 Monate nach dem Baustart im Oktober 2010 ist das Bauteil A, das den Eingangsbereich, Klassen- und Fachräume, Lehrerzimmer und weitere Aufenthaltsbereiche enthalten wird, bereits weitgehend geschlossen. Selbst ein Großteil der Verklinkerung ist bereits fertig. Auch der benachbarte Bauteil B, der weitere Klassenräume, die Stadtteilbücherei und das Forum beinhaltet, ist im Rohbau bereits weit fortgeschritten. "Wir liegen dennoch im Zeitplan etwa sechs Wochen zurück", sagt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Dies könne nur aufgeholt werden, wenn der Winter praktisch ausfällt. Weil daran aber im Rathaus niemand glaubt, ist aktuell der Umzug der Schüler vom Alt- in die beiden Neubautrakte für die Herbstferien 2012 vorgesehen.

Ursprünglich sollte dies in den Sommerferien erfolgen. Weil das Schütten einiger Betonteile aufwendiger war als angenommen, kam es zum Verzug. Dazu trug auch bei, dass die Betonkernaktivierung in einer Decke, die zum Kühlen und Heizen benötigt wird, vergessen wurde. Daraufhin mussten 170 Quadratmeter Beton abgerissen und neu geschüttet werden. Dies ist bislang die einzige Baupanne - und die Verantwortlichen hoffen, dass es dabei bleibt.

Allen voran die Bürgermeisterin. Sie richtet den Blick bereits nach vorn. "Wir werden in 2012 allein eine Million Euro in das neue Inventar für die Schule investieren." Und Fronzek hat eine gute Nachricht parat, was die Finanzen betrifft. "Wir liegen zurzeit etwas unter den Planungen." Das Land Schleswig-Holstein und der Bund fördern das Projekt mit insgesamt rund sechs Millionen Euro aus dem Städtebau-Förderungsprogramm "Soziale Stadt". Die Stadt Elmshorn investiert knapp 30 Millionen Euro, 20 Millionen Euro davon mit zinsgünstigen Darlehen aus dem kommunalen Investitionsfonds zu 1,5 Prozent Jahreszinsen. "Das ist ein gigantisches Projekt", sagt die Bürgermeisterin.

Knapp 11 000 Kubikmeter Beton werden verbaut. Hinzu kommen 2000 Tonnen Stahl, 134 000 Klinker-Steine für die Fassade und 4160 Quadratmeter Fensterflächen. Eine zum Großteil verglaste Schulstraße, die durch den Komplex führen wird, gilt als das Herzstück der neuen KGSE. Insgesamt wird der Neubau eine Nutzfläche von 17 600 Quadratmetern haben. Darin wird es 49 Klassen-, 20 naturwissenschaftliche und 13 Sanitärräume geben.

Wenn voraussichtlich nach den Herbstferien der Unterricht im Neubau beginnt, werden die Schüler zunächst weitere Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Erst nach dem Abriss des alten Gebäudes kann mit der Errichtung des Bauteils C begonnen werden, der die Mensa sowie Werk- und Kunsträume beinhalten wird. Die Fertigstellung soll 2014 erfolgen. "Wir werden die Schüler zwei Jahre lang aus einem Imbisswagen versorgen müssen, weil ja die Mensa fehlt", bedauert Brigitte Fronzek. Dies lasse sich leider nicht vermeiden. Fronzek: "Für diese Zeit eine mobile Mensa zu bauen, wäre viel zu teuer." Die Schulleitung sei bereit gewesen, diese Einschränkungen zu akzeptieren. Fronzek: "Es nehmen ja auch nicht alle 1600 Schüler ihr Essen in der Schule ein, sondern nur etwa 250 bis 300." Der neue Schulkomplex ist übrigens nur für 1200 Schüler konzipiert, weil die Stadt langfristig von sinkenden Schülerzahlen ausgeht.