Helge Heggblum drehte bei Hagenbeck die Geburten von Shahrukh und Rani

Quickborn. "Es war schon ein komisches Gefühl", beschreibt der Quickborner Filmemacher Helge Heggblum sein Empfinden, als er dicht neben der Elefantenkuh Thura die Geburt eines kleinen Dickhäuters in Hagenbecks Tierpark in Hamburg filmte. "Auf der einen Seite denkt man daran, eine gute Aufnahme zu bekommen", sagt er, "und auf der anderen Seite begegnet man den großen Tieren mit Respekt und Vorsicht". Schließlich achte eine Elefantenkuh, die Wehen hat, nicht auf einen Kameramann. Aber zum einen habe er einen Elefantenpfleger an seiner Seite gehabt und zum anderen einen Fluchtweg nach hinten.

Film von den Elefantengeburten wird in Quickborn und Uetersen gezeigt

Zweimal war Heggblum bei einer Elefantengeburt in dem Hamburger Zoo dabei, um sie zu filmen. Das Ergebnis dieser Filmaufnahmen hat er zu der Dokumentation "Shahrukh & Rani - Hagenbecks kleine Wunder" verarbeitet. Der 53-minütige Film hatte bereits im Hamburger Abaton-Kino Premiere. Besonders hat es den Filmemacher gefreut, dass auch Mitglieder der Familie Hagenbeck aus diesem Anlass ins Kino gekommen waren. Doch auch im Kreis Pinneberg wird der Tierfilm zu sehen sein. Am 17. Juni läuft er im Quickborner Beluga- und im Uetersener Burg-Kino an. Und Heggblum verspricht: "So nahe sind sie noch nie bei einer Elefantengeburt dabei gewesen."

Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit ins Elefantenhaus des Tierparks Hagenbeck und zeigt eindrucks- und liebevoll, was in den letzten Tagen vor der Geburt so alles im Stall los ist. Dabei erfährt der Zuschauer auch viel über das soziale Verhalten der Dickhäuter und was das ganz Besondere an der erfolgreichen Elefantenzucht des hanseatischen Zoos ist.

Bei der ersten Geburt war Heggblum zu Tränen gerührt

Gerne erinnert sich Heggblum an die Dreharbeiten. Er erzählt: "Im November 2008 zog ich zum ersten Mal ins Elefantenhaus ein. Vier Nächte blieb ich wach und am fünften Tag war es dann endlich soweit." Als es losging, war er gerade in der Küche der Tierpfleger. "Ich lief in eine leere Elefantenbox, riss die Kamera hoch und startete die Aufnahme. Zeit, die Kamera auf ein Stativ zu stellen, hatte ich nicht mehr. Keine 30 Sekunden später kam Shahrukh zur Welt. Vor Freude und Erleichterung nach so langer Zeit habe ich sofort weinen müssen - und nichts mehr gesehen im Sucher der Kamera. Ich hielt einfach grob in die Richtung und hoffte, dass alles im Bild ist." Nach einer Minute hatte er seine Emotionen dann wieder im Griff und konnte normal weiter filmen.

Mit der Kamera nur zwei Meter neben der gebärenden Elefantenkuh

"Mit so viel Erfahrung dachte ich bei der Geburt von Rani, im Juli 2009, alles besser im Griff zu haben", sagt Heggblum und fügt schmunzelnd hinzu: "Aber Mutter Thura hat mir da einen dicken Elefanten-Strich durch die Rechnung gemacht. Auch sie hatte es nach so langer Tragzeit überhaupt nicht eilig und es wurden wieder vier ganze Nächte, bis Rani das Licht der Welt erblickte. Aber durch das sich entwickelte Vertrauen war es diesmal möglich, zusammen mit Tierpfleger Thorsten Köhrmann ins Gehege hinein zu gehen und bei der Geburt nur knapp zwei Meter von der Kuh entfernt zu stehen."

Auch heute noch geht Heggblum gerne ins Elefantenhaus in Hagenbecks Tierpark, denn zu den Pflegern ist im Laufe der Dreharbeiten eine Freundschaft entstanden. Und wenn die kleine Rani auf ihn zuläuft, dann fühlt sich der Filmemacher ein bisschen wie der Onkel der kleinen Elefantenkuh.