Die Gemeinde Hasloh wird doch nicht in finanzielle Vorleistung gehen, um ein flächendeckendes Breitbandnetz zu installieren.

Hasloh. Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit beschlossen, mit dem Abwasser-Zweckverband Pinneberg (AZV) dieses Projekt zu verwirklichen. "Dazu bedarf es voraussichtlich einer Anschlussquote von 60 Prozent aller Haushalte", sagte Bürgermeister Bernhard Brummund.

Ursprünglich plante die Gemeinde, eine eigene Gesellschaft zu gründen, die für 2,9 Millionen Euro alle Haushalte mit einen Glasfaserkabelnetz ausstattet. Anschließend wollte die Gemeinde dieses Breitbandangebot dann mit einem Partner vermarkten und so die Investition refinanzieren. Doch das war den meisten Kommunalpolitikern zu riskant. Brummund ist nun beauftragt, noch in diesem Monat mit dem AZV die weiteren Details und die Vorgehensweise abzustimmen. Nachteil dieser Lösung wäre, dass das noch zu verlegende Breitbandnetz nicht Eigentum der Gemeinde wird. Auch auf das Angebot und die Preisgestaltung dürfte die Gemeinde relativ wenig Einfluss haben, auch wenn der Gemeinderat dies fordert.

Brummund: "Ich hoffe, dass im nächsten Jahr Baubeginn ist. Wir können dieses Thema ja nicht endlos vor uns herschieben." Hasloh gehört zu jenen Gemeinden im Kreis Pinneberg, in denen ein Großteil der Bevölkerung beim Internet unterversorgt ist, weil die Übertragungsraten weniger als zwei Megabit pro Sekunde betragen.

"Gestern gab die AZV-Breitband GmbH den Startschuss, die Gemeinde Holm mit dem Glasfasernetz zu versorgen", sagte Geschäftsführer Peter Janssen. Bis Mitte nächsten Jahres sollen dort 600 Haushalte angeschlossen werden. Baubeginn ist am 1. August. 60 Prozent der Holmer Haushalte hatten Vorverträge abgeschlossen. Drei Millionen Euro investiert der AZV in dieses Projekt. Bis 2012 plant der AZV, insgesamt 20 Millionen Euro zu investieren, um alle 8700 Haushalte des Amtes Moorrege mit den schnellen Datenleitungen zu verbinden, die Telefon, Fernsehen und Internet in Lichtgeschwindigkeit möglich machen.