Rellinger Rat genehmigt Schlesselmann (CDU) 2290 Euro im Monat

Rellingen. Der amtierende Rellinger Bürgermeister bekommt eine Gehaltserhöhung: Die Fraktionen der Gemeindevertretung waren sich im Grundsatz einig, dass Eckhard Schlesselmann (CDU) mehr Geld für seinen voraussichtlich auf sechs Monate terminierten Einsatz als "Ersatz-Bürgermeister" bekommen soll. Wie berichtet, ist Schlesselmann seit dem Wechsel des bisherigen Amtsinhabers Oliver Stolz auf den Landratsposten am 1. April Chef der Gemeindeverwaltung.

Für diese Tätigkeit erhält der ehrenamtliche Bürgermeister-Stellvertreter im Rahmen der bisher angewandten Entschädigungsregelung täglich 37 Euro. Viel zu wenig, befanden übereinstimmend die Politiker. Und die SPD-Fraktion legte gleich richtig los: Ein Monatsgehalt von 4000 Euro sollte Schlesselmann für seinen Vollzeiteinsatz bekommen, sagte Fraktionschef Ulfert Martinsen.

Zur Begründung führte der Bauexperte an, diese Summe entspreche - auf den Stundenlohn heruntergerechnet - der Vergütung eines Poliers auf dem Bau. Eine Regelung von 37 Euro pro Tag sei allenfalls für kurzfristige Urlaubsvertretungen von drei bis vier Wochen angemessen. "Die Mittel sind da", sagte Martinsen. Das derzeit gesparte reguläre Bürgermeistergehalt sei mit 8000 Euro doppelt so hoch. Mit ihrem Engagement für eine angemessene Bezahlung des christdemokratischen Vize-Bürgermeisters ernteten die Sozialdemokraten Lob und Anerkennung. Bürgervorsteher Albert Hatje (CDU) würdigte ebenso wie CDU-Fraktionschef Dieter Schröder die "Fairness" des SPD-Antrags.

Der Betroffene erlebte die Diskussion um sein Einkommen nicht mit. Schlesselmann, der sich kürzlich in der Pinneberger Zeitung noch ironisch als geringfügig Beschäftigter bezeichnet hatte, hatte vor Beginn der Beratung den Sitzungssaal verlassen. So blieb ihm auch eine verwirrende, kleinkarierte Diskussion um Laufzeit und Summe des Salärs erspart. Schienen zunächst noch alle für die 4000-Euro-Vergütung zu sein, so ging es bald munter um die Höhe und den rückwirkenden Beginn der Entschädigung. Die FDP wollte erst vom 1. Juni an die Erhöhung gelten lassen. Als Obergrenze empfahl Fraktionschef Sven Schubert die in der aktuellen Entschädigungssatzung vorgesehene Summe von 2290 Euro im Monat.

Die Büroleitende Beamtin Anja Radtke wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren bereits drei Mal längerfristige Vertretungen erforderlich gewesen waren.

Nach mehreren Änderungsanträgen und Abstimmungen blieb letztlich die großzügige SPD-Offerte von 4000 Euro Monatseinkommen auf der Strecke. Mit den Stimmen der CDU entschied sich der Rat dafür, dem Bürgermeister-Stellvertreter mit Beginn der fünften Woche monatlich 2290 Euro Entschädigung zu gewähren. Die ersten vier Wochen gibt es weiterhin 37 Euro pro Tag. Diese Regelung gilt für alle künftigen amtierenden Stellvertreter.