Das, was heute in Fitness-Studios sowie bei Telefon- und Internet-Anbietern üblich ist, hält jetzt auch bei der Volkshochschule Einzug.

Quickborn. Als wohl erste Weiterbildungseinrichtung im Land führt die VHS Quickborn im Herbst eine Flatrate ein. Für eine monatliche Pauschalgebühr von bis zu 40 Euro können die Teilnehmer je nach Belieben so viele Kurse wie möglich belegen. Diese Flatrate werde zunächst probeweise für zehn Hörer eingeführt, um das Kundenverhalten zu testen und die Organisationsabläufe abzustimmen, kündigt Martin Zipperling an. Vom nächsten Jahr an soll dann jeder Teilnehmer frei wählen können, ob er dieses Pauschalangebot annimmt. Bedingung sei allerdings, dass die gewünschten Kurse auch noch Plätze frei haben.

"Wir wollen damit unsere Kunden animieren, auch weitere Angebote der VHS kostengünstig oder sogar kostenfrei mitnutzen zu können", erklärt Zipperling. Zudem erhofft er sich dadurch, dass Nischenkurse nun mehr Resonanz finden, wenn sie den Hörern keine zusätzlichen Gebühren abverlangen.

Die Preisstruktur bei der VHS Quickborn wird sich ebenfalls ändern. Die Ratsversammlung hat jetzt zum 1. September eine neue Rabattregelung verabschiedet. Demnach erhalten Langzeitarbeitslose sowie die Empfänger von Sozialhilfe und Grundsicherung eine Ermäßigung um 90 Prozent statt bisher von 40 Prozent. Das heißt, ein EDV-Kursus würde diese Gruppe im Durchschnitt acht statt bisher 48 Euro kosten. Der normal verdienende Hörer hat dafür 80 Euro zu bezahlen. Von dieser Regelung erwartet Zipperling keineswegs einen Gebührenausfall. Im Gegenteil. Die meisten Hartz-IV-Empfänger konnten sich bisher einen VHS-Kursus gar nicht leisten. Nun würde ihnen dieses Angebot relativ preisgünstig erstmals möglich gemacht. Schüler und Studenten erhalten weiterhin einen Rabatt von 40 Prozent. Dies gilt neuerdings auch für Wohngeldempfänger. Kinder werden nach dem Status der Eltern eingestuft. Wer aber Arbeitslosengeld bezieht, muss die volle Gebühr entrichten. "Insgesamt haben wir damit wohl die am weitesten reichende Sozialermäßigung aller Volkshochschulen im Kreis Pinneberg", sagt Zipperling.

Die jüngste Entwicklung ist positiv: So ist die Zahl der Hörer im vorige Jahr um 390 auf 2953 gestiegen. Der Zuschussbedarf für die 293 Kurse sank um rund 18 000 Euro auf 88 000 Euro, das Niveau von 2006/07.