Für die Seniorenwohnanlage Pinnaupark an der Pinneberger Koppelstraße gibt es immer noch keine Baugenehmigung. Der Grund: Für Bewohner und Besucher stehen nicht genügend Stellplätze zur Verfügung.

Pinneberg. Der Ausschuss für Stadtentwicklung lehnte den Kompromissvorschlag der Verwaltung ab, dem privaten Investor eine öffentliche Fläche auf der anderen Seite der Au unterhalb der Hochbrücke einzurichten - einstimmig.

Bislang sind nach den Plänen des Projektentwicklers Lorenz und Partner aus Hamburg 114 Wohneinheiten geplant. Die Stadt könnte verlangen, dass in gleicher Anzahl Stellplätze zur Verfügung stehen. Gefordert werden nach Auskunft von Fachbereichsleiter Klaus Stieghorst jedoch nur 70 Prozent. Der Investor will allerdings bloß 20 Prozent verwirklichen. Er beruft sich dabei auf die Vorschrift, dass für Seniorenwohnanlagen nur die geringe Zahl an Parkplätzen gebaut werden muss.

"Das sind ganz normale Wohnungen, teilweise sehr groß", begründet Pinnebergs Bauamtschef Stieghorst, warum die Stadt die Auffassung des Projektentwicklers nicht teilt. Auch die Politiker wollen hart bleiben. "Wir sind verpflichtet, alle Vorhabensträger gleich zu behandeln", sagt Ausschussvorsitzender Gerhard Thomssen (SPD). Den Antrag, die öffentliche Grünfläche nicht für die Stellplätze umzuwidmen, hatten GAL und Unabhängige gestellt.

Damit bleibt das Projekt Pinnaupark weiterhin unter einem ungünstigen Stern. Ursprünglich sollte die alte Gummifabrik Gehrckens, die auf dem Gelände stand, erhalten werden. Doch die Seniorenwohnungen der Luxusklasse in einer umgebauten Fabrik ließen sich nicht an den Mann beziehungsweise die Frau bringen. Kurze Zeit später legten die Investoren zwei Gutachten auf den Tisch, dass die Gebäude so mit krebserregenden Stoffen verseucht sind, dass sie abgerissen werden müssen. Zähneknirschend hoben die Politiker daraufhin die Erhaltungssatzung fürs Wohnquartier auf. Eine Initiative für den Erhalt der Fabrik konnte sich nicht durchsetzen.

Und auch beim Abriss gab es Streit. Anwohner beklagten sich über die erheblichen Erschütterungen. Jetzt liegt das Gelände seit einigen Monaten brach. Und auch der Einsatz von Anwälten, Ministern und dem CDU-Landtagsfraktionschef Christian von Boetticher brachte noch kein grünes Licht für den Pinnaupark. Stadtbauamtschef Stieghorst: "Der Projektentwickler muss jetzt eine eigene Lösung finden, vielleicht eine Tiefgarage bauen."