Zumutung

"Es wartet sich nirgendwo schöner als auf Mauritius", PZ vom 20. April

Was hat eigentlich das Jugendamt vom Kreis Pinneberg mit der Vulkanasche zu tun? Nun, wenn ein 10-Jähriger, der für die Ferien bei seiner Mutter in London war, und wegen des Flugverbotes nicht termingerecht am 17. April zum Vater zurückfliegen kann, sondern wie von der Fluggesellschaft zugesagt, erst am kommenden Freitag 23. April, als UM (unattended minor), verliert der Junge in der Tat einige Tage Schulbesuch. Das ist zwar nicht gut, aber normale Menschen werden dafür Verständnis haben. In der Zeitung liest man sogar von einem so begründeten Lehrermangel.

Weil in diesem Fall der Vater - selber "Vulkanaschenopfer" - aber die verzögerte Rückkehr nicht dulden will, sucht er Unterstützung beim Kreisjugendamt. Und dort wird man sofort aktiv. Die Mutter (in England) wird angerufen und aufgefordert, das Kind unverzüglich zur Fähre nach Dover zu bringen, damit der Junge schnellstens zurückkommt, und der Vater ihn gegebenenfalls in Calais in Empfang nehmen kann. Die Mutter solle, so die Stimme vom Jugendamt, innerhalb der nächsten halben (!) Stunde Antwort geben. Was Zug, Fähre und oder auch Auto- oder Busfahrten - noch dazu in diesen Chaostagen - den Reisenden abverlangen, zeigen uns die Medien.

Immerhin liegt die minimal reine "Fahr"-Reisezeit von London nach Halstenbek nach Google-Maps bei rund 13 Stunden. Bis Freitag abzuwarten, die in jeder Hinsicht sicherste Lösung, will man am Jugendamt nicht zulassen. Allem Anschein nach sollte die Mutter (übrigens im Mutterschutz) nach Meinung des Jugendamtes selbstverständlich für die aus Dickköpfigkeit anfallenden Mehrkosten aufkommen.

Da sollte es nach Meinung unseres Jugendamtes, in einer Phase, wo erwachsene Reisende Abenteuer erleben, doch wirklich kein Problem sein, ein Kind von 10 Jahren einfach mal über den Ärmelkanal loszuschicken. Irgendwo wird es schon aufgelesen werden.

Da sage einer: im Jugendamt mache man sich zu wenig Gedanken um das Wohl der Kinder.

Dr. Klaus Pfaff, per E-Mail

Körperverletzung

"Harald Fiedler kämpft gegen musikalische Dauerberieselung", PZ vom 13. April

Wie uns die Forderung "Lautsprecher aus" aus der Seele spricht - und allen, mit denen wir über Ihren Artikel zu diesem Thema ins Gespräch gekommen sind! Manchmal grenzt es an Körperverletzung!

Besonders, da die meistens schräge Musik auch nur halblaut aus dem blechernen Lautsprecher kommt und man sehr häufig nur einzelne Töne in bestimmten Frequenzen hören kann beziehungsweise muss. Mich veranlasst diese musikalische Belästigung zum stark beschleunigten Einkauf nach dem Motte: nix wie raus hier!

Herrn Fiedler und seinen Mitstreitern wünschen wir von Herzen viel Erfolg bei seinen Bemühungen und unterstützen diese gegebenenfalls durch unsere Unterschriften.

Ilona und Peter Budahn, Ellerhoop

Belästigung

Diesem Artikel und dem Kommentar kann ich nur vollen Umfangs zustimmen. Diese eingerissene Angewohnheit, ständig "musikalisch" berieselt zu werden, ist in Einkaufszentren, Lokalen und jetzt sogar in Banken festzustellen.

In Lokalen kann man gehen und in ein anderes wechseln, wenn die Musik nicht abgestellt oder reduziert wird. Es ist aber eine Art Belästigung, die nicht hingenommen werden muss. Wozu das alles? Meint man, dies würde den Kaufanreiz steigern? Das ist sicherlich nicht der Fall.

Herrn Harald Fiedler sollte man in seinem Vorhaben voll unterstützen.

Dr. Günther Feistel, per E-Mail

Unangenehm

Mit Bezug auf den oben genannten Artikel die musikalische Dauerberieselung betreffend, empfinde ich die Zwangsbeschallung in Supermärkten etc. ebenfalls als überaus unangenehm.

Sigrid Ilchen, per E-Maul

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg, E-Mail: pz@abendblatt.de