Wichtigtuer

Harald Fiedler kämpft gegen musikalische Dauerberieselung - Pinneberger Zeitung vom 13. April

Der Herr Fiedler und der Autor des Beitrages haben, mit Verlaub, ein Ding an der Waffel!

Die Welt der beiden Herren scheint nur aus Arzt- bzw. Restaurantbesuchen und auch Shoppingtouren zu bestehen.

Ich, 62, besuche zweimal im Jahr den Zahnarzt, maximal zweimal im Jahr den Hausarzt und gehe zum Shoppen, dort wo ich durch Musik belästigt werden könnte, nicht jeden Tag. Im Restaurant dient sie der Untermalung und ich empfinde sie nicht als störend. Die gigantische Anzahl von 220 "Lärmschutzmitgliedern" sagt eigentlich schon alles. Deutschlandweit!

Aufgrund des phänomenalen Artikels werden neue Mitglieder aber nur noch so zuströmen!

Aber nun denn, die Nation braucht offensichtlich solche Wichtigtuer, weil - größere Probleme gibt es offensichtlich nicht.

Bernd Maier, per E-Mail

Protest erfolglos

Vielen Dank für den Bericht.

Gut, dass ich nun weiß, dass es diesen Verein gibt. Auch ich habe schon oft gegen Zwangsbeschallung protestiert, aber meistens keinen Erfolg damit gehabt. Meist erntet man damit nur Spott. Das Schlimmste ist, dass die Zwangsbeschallung jeder richtigen Live-Musik den Wert nimmt. Am schlimmsten ist die Soft-Klassik, die neuerdings in Bahnhofsbereichen oder Unterführungen zu hören ist. Es wird Zeit, dass diese akustische Umweltverschmutzung endlich angegangen wird.

Ulrich Heiwolt, Heist

Üble Belästigung

Herr Fiedler und Sie haben mit Ihrem Artikel den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Dauerberieselung hat sich zu einer Belästigung übelster Art entwickelt. Sie erfüllt beinahe den Tatbestand von Körperverletzung.

Uta und Claus Klemke, Wedel

Lösung gefunden

Wir haben eine Lösung gefunden: Nachdem wir in Uetersen immer bei Famila und in Holm bei Edeka gekauft haben und uns die Zwangsbeschallung in beiden Geschäften auf die Nerven ging, kaufen wir unsere Lebensmittel jetzt bei Aldi und auf dem Markt. Da kann man ungestört einkaufen, und niemand zwingt uns seinen Musikgeschmack auf.

Auf unsere Frage, wie man das den ganzen Tag aushält, haben die Mitarbeiter resignierend mit den Schultern gezuckt.

Familien Petersen und Alexander, per E-Mail

Etwas läuft falsch

"Trotz Absage aus Kiel: Rellingen kämpft weiterhin für eine gymnasiale Oberstufe" - Pinneberger Zeitung vom 7. April

Wohin wir sehen - die gleiche Malaise. Für Schulen ist nicht genügend Geld da. Das trifft für Rellingen, Halstenbek und Pinneberg in gleicher Weise zu wie für andere Kommunen. Irgendetwas läuft in der deutschen Schul- und Bildungslandschaft falsch. Als es 2009 um die Existenz deutscher Banken ging, zahlte der Bund für den Bankensektor Subventionen von mehr als 100 Milliarden Euro. Aber für die finanziell Not leidenden Schulen und Universitäten ist ihm das versagt. Denn in der letzten Föderalismusreform haben Länder und Kommunen die Bildungskompetenz für sich behaupten können. Das stellt sich schon heute als Pyrrhussieg heraus. Die Bürger spüren nämlich an allen Ecken und Kanten, dass Länder und Kommunen in Schulen, Kitas und Universitäten den Mangel verwalten. Überall fehlt es an den erforderlichen finanziellen Mitteln, um unser Bildungssystem angemessen und zukunftsgerecht auszustatten. Deshalb ist ein Umdenken erforderlich. Bildung und Wissenschaft müssen eine gesamtstaatliche Aufgabe werden, an deren Finanzierung sich der Bund zu beteiligen hat. Dazu bedarf es einer strategischen Neuausrichtung der Bildungspolitik. Um der Zukunft willen sollte sich Bundeskanzlerin Merkel und Wissenschaftsministerin Schavan an die Spitze der Bewegung stellen. Denn es geht um die Zukunftssicherung für Deutschland, es geht um Bildung.

Niels Jonas, Pinneberg

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