Eine Verlagerung von Teilen des Halstenbeker Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in die Rellinger Grund- und Gemeinschaftsschule wird es nicht geben.

Rellingen/Halstenbek. Zuvor hatte Minister Ekkehard Klug (FDP) eine Prüfung solcher Überlegungen zugesagt.

Das Nein aus Kiel hat allerdings aus Sicht des Rellinger SPD-Vorsitzenden Ulfert Martinsen auch seine guten Seiten. "Das ist eine Chance für die Rellinger Schullandschaft", sagt der Gemeindevertreter. Denn die Fusions-Absage bedeute keinesfalls das Aus für einen gymnasialen Zweig in Rellingen. Während auf Halstenbek für die Sanierung des Gymnasiums millionenschwere Investitionen zukämen, könne man sich in Rellingen in aller Ruhe auf die neue Entwicklung einstellen. Diese werde zwangsläufig zu einer gymnasialen Oberstufe führen. "Auch wenn bis dahin noch etliche Jahre vergehen werden", sagt Martinsen. Diese Zeit kann aus Sicht des SPD-Politikers optimal für die Vorbereitung auf das neue Bildungsangebot genutzt werden. Die Anmeldezahlen für die Caspar-Voght-Schule (so der neue Name) seien erfreulich. Nach Angaben von Bernd Früchtnicht, als Amtsleiter Finanzen auch für die Schulen zuständig, gibt es gegenwärtig knapp 80 Anmeldungen für das neue Schuljahr der Gemeinschaftsschule. Langfristig sei es schon immer das Ziel der Gemeinde gewesen, eine gymnasiale Oberstufe bei ausreichender Schülerzahl aufzubauen. Doch dafür müssten zunächst die entsprechenden Jahrgangsstufen erreicht werden. Auch gelte es, vorgegebene Mindestschülerzahlen zu erfüllen. Derzeit liegt die Grenze nach Worten des Schulausschussvorsitzenden Dieter Beyrle (CDU) bei 100 Schülern, um eine gymnasiale Oberstufe einrichten zu können. Allerdings geht es dabei um Schüler, die auch qualitativ die Anforderungen der Oberstufe erfüllen. Der Christdemokrat war beim Expertengespräch in Sachen Schulfusion in Kiel dabei.

Noch ist nach seinen Worten nicht abzusehen, welche Veränderungen sich aus einem neuen Schulgesetz ergeben könnten. Ein Wermutstropfen: Aus Kiel nahm Beyrle die Botschaft mit, dass gegenwärtig wegen des erhöhten Lehrerbedarfs und den daraus resultierenden steigenden Personalkosten keine neuen gymnasialen Oberstufen eingerichtet würden. Dennoch lässt der Schulausschusschef nicht locker. "Wir müssen das Ziel einer Oberstufe weiterverfolgen", ist sich Beyrle mit Martinsen einig. Die räumlichen Voraussetzungen stimmen schon jetzt: Zehn Klassenräume können aus dem Bestand zur Verfügung gestellt werden, sagt Kämmerer Früchtnicht.