Preis schlägt Qualität

"Im Herbst 2011 wird in der neuen Schule gelernt", PZ vom 23. März

In dem Interview gibt die Bürgermeisterin Einzelheiten aus den Unterlagen und dem Verfahren wieder, obwohl die Unterlagen und die Entscheidung nach ihrer eigenen Einschätzung vertraulich behandelt werden müssen. Sollte sie damit ihre fehlerhafte Einschätzung korrigieren, würde ich das begrüßen. Ein Geheimhaltungsinteresse für die abschließende Entscheidung über die Beauftragung der Firma Goldbeck ist ohnehin nicht ersichtlich.

Die SPD-Fraktion hat den Neubau der Gemeinschaftsschule nicht nur als zu groß und nicht finanzierbar abgelehnt. Sie hat sich insbesondere auch gegen die Realisierung als ÖPP-Vorhaben ausgesprochen, weil in einem solchen Verfahren immer der Preis die Qualität schlägt. Das vorliegende Ergebnis bestätigt diese Einschätzung. Das Angebot der Firma Goldbeck ist das städtebaulich, architektonisch und für den Schulbetrieb schlechteste.

Entlang des Schulstiegs wird eine fast 200 Meter lange Gebäudefront entstehen. Entsprechend lang sind die Wege innerhalb des Gebäudes. Zudem bewegt sich die Qualität des Innenausbaus am unteren Rand. Nachträge sind bei diesem Prestigeprojekt wahrscheinlich. Die ersten wurden bereits beschlossen.

Ohne ÖPP-Verfahren hätte dieses Angebot vermutlich keine Chance gehabt.

Die Präsentation der Angebote, ihre Bewertung und die Verhandlungen mit den Bietern fanden ohne formelle Beteiligung der ehrenamtlichen Selbstverwaltung statt. Die eingeräumte Möglichkeit, dass ausgewählte Gemeindevertreter informell an einigen Terminen teilnehmen durften, wiegt diesen Mangel nicht auf. Wer noch arbeitet, konnte bei diesen tagsüber stattfindenden, stundenlangen Treffen ohnehin nicht dabei sein.

Helmuth Jahnke, SPD-Gemeindevertreter

Noch haltbar?

Leserbrief "Vor den Kopf gestoßen", PZ vom 23. März

Langsam müssen wir uns fragen, ob Herr Radowitz, der als Vertreter der Stadt in der Lärmschutzkommission eigentlich das gemeinsame Interesse der Stadt zu verfolgen hat, dort noch haltbar ist. Obendrein ist die Behauptung von Herr Radowitz in einem Leserbrief noch falsch, dass die anderen Kommunen nicht über ein Gespräch in Kiel am 22. März informiert waren, denn Norderstedts Oberbürgermeister Grote war bei diesem Termin mit von der Partie. Statt dafür zu sorgen, dass beim Thema Fluglärm parteiübergreifend gehandelt wird, weil es dabei nicht um Parteipolitik geht, scheint die neu entstandene WIR-Fraktion nach jedem Strohhalm zu greifen, um von sich reden zu machen. Ausgezeichnet hat selbige sich bisher in erster Linie durch Wählerbetrug, denn bei den Mitgliedern handelt es sich um Personen, die aus anderen Parteien ausgetreten sind, für die sie bei der letzten Kommunalwahl antraten und gewählt wurden.

Bernd Weiher, CDU-Pressesprecher

Tiefere Liga

"Drostei zeigt Risse, Zeichen und Farben auf chinesischer Maurern", PZ vom 22. März

Dass ein so renommierter Mann (der langjährige Direktor der Hamburger Deichtorhallen Zdenek Felix) nach Pinneberg kommt, haben wir Schuldt zu verdanken, sagte Stefan Dupke, Geschäftsführer der Landdrostei." Nun ist Pinneberg sicher nicht das Mekka der Kunst und Bescheidenheit kann eine Zier sein. Aber auch Felix ist kein Star von einem anderen Stern. Der Dank an den Aktionskünstler Herbert Schuldt ist gerechtfertig, nur vermittelt die Tonalität der Äußerung des Geschäftsführers den Eindruck einer Einrichtung, die in einer tieferen Liga des Kulturbetriebs spielt. So hatte ich die Drostei nicht in Erinnerung.

Peter Schmidt, Wedel

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