Russische Familien im ehemaligen Cranz sind Gastgeber. Fahrt mit vielen Sehenswürdigkeiten und Völker verbindenden Begegnungen.

Pinneberg/Selenogradsk. Seit nunmehr 15 Jahren erfüllt der Verein Selenogradsk die 1991 begründete Partnerschaft zwischen dem Kreis Pinneberg und dem russischen Rayon Selenogradsk mit Leben. Ein intensiver Kontakt, der vor allem vom ständigen Austausch der Menschen beider Nationen lebt, und der mit der traditionellen Sommerreise nach Russland (siehe Kasten auf dieser Seite) immer wieder neue Personengruppen anspricht - denn Mitglied im Verein muss man nicht sein, um mitzufahren.

Eines unterscheidet diese Reise von vielen anderen: Alle Gäste aus Deutschland werden in russischen Familien untergebracht. Dabei haben sich viele freundschaftliche Kontakte ergeben, die seit Jahren gepflegt und immer wieder aufgefrischt werden. Zum Reiseprogramm gehören daher auch wieder ein folkloristischer Abend und gemütliches Zusammensein mit den russischen Gastgebern.

Die Namen von Gabriele und Gerhard Kascha aus Elmshorn sind eng mit dem Verein Selenogradsk verbunden, sie begleiten den Völker verbindenden Austausch von Anfang an. Die Liste der Projekte und Aktivitäten ist lang. So wurde beispielsweise das Kinderheim "Istok" (Quelle), ein Haus für Straßenkinder des Rayons, mit Sach- und Geldspenden unterstützt. Gemeinsam mit Bewohnern des Kurortes wurden Grünanlagen verschönert, etwa durch das Anlegen einer Freundschaftsallee. Und einmal im Jahr kommen 20 sozial benachteiligte Kinder in den Kreis Pinneberg, wo sie eine Ferienfreizeit verbringen.

Es existieren Schulpartnerschaften mit der Stadt an der Ostsee. Unterstützung bekommen dort der Kulturverein und die Musikschule, außerdem wurde eine Arbeitsgruppe "Behindertenpädagogik" in Selenogradsk ins Leben gerufen. Auch Organisationen wie Kreisjugendring und Kreissportverband engagieren sich im Partnerkreis. Der Verein unterstützt zudem den Deutschunterricht für Mitglieder des russischen Vereins Pinneberg-Selenogradsk, und einen besonderen Raum nehmen die Gastschulverhältnisse auf beiden Seiten ein. Seit 1996 haben dieses Angebot schon fast 70 russische Gastschüler und Gastschülerinnen wahrgenommen. Neuestes Projekt von Gabriele Kascha: Sie möchte in Zusammenarbeit mit Tierärzten ein Tierheim in Selenogradsk etablieren.

Der Kreis Pinneberg, der die Partnerschaft parteiübergreifend unterstützt, hat bereits vielfältige materielle Hilfe geleistet. So entwickelte sich das Krankenhaus des Kurortes dank Sachspenden und ärztlicher Fortbildung zum modernsten Krankenhaus des Gebietes. Russische Lehrer hospitierten an Schulen des Kreises. Besonders eng ist die Kooperation der Feuerwehren. Mit Geräten und Schulungen sorgen die Deutschen dafür, dass die Berufsfeuerwehr in Selenogradsk hervorragend ausgerüstet ist.

Auf deutscher Seite hat der Verein Selenogradsk 250 Mitglieder, auf russischer Seite gibt es ebenfalls einen Partnerschaftsverein. Am 5. September wird gemeinsam mit russischen Freunden in der Jugendbildungsstätte Barmstedt das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert. Mehr über den Verein im Internet.

www.selenogradsk.de