Am Pinneberger Hogenkamp überqueren seit Jahren im frühen Frühling Hunderte von Erdkröten und andere Amphibienarten die Straße zu ihrem Laichgewässer.

Pinneberg. Ein Erdkrötenweibchen benötigt zum Überqueren der zweispurigen Straße rund 20 Minuten. Bei einer Verkehrsdichte von zehn Autos in einer Stunde würde ohne die Hilfe von Naturschützern ein Großteil der wandernden Tiere überfahren werden. Am Donnerstag, 18. März, bauen Mitarbeiter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ab 14 Uhr am Pinneberger Hogenkamp daher wieder einen Krötenzaun auf, der verhindert, dass die Tiere auf der Straße sterben.

"Begann die Wanderungszeit in den vergangenen Jahren immer früher - zum Teil schon Ende Februar - starten die Amphibien ihre Wanderung in diesem Jahr wegen der ungewöhnlich langen Frostperiode frühestens Mitte März", sagt Rainer Reischuck vom Pinneberger BUND.

In den kommenden Wochen müssen Kröten und Artgenossen zwischen 6 und 7 Uhr morgens von der Zaunseite über die Straße getragen werden, damit sie zu ihren Laichgewässern wandern können. Für diese Aktionen benötigen die Naturschützer noch Hilfe. Pinneberger sowie Schulklassen die helfen möchten, sind herzlich willkommen. "Die Autofahrer bitten wir, sich an das Tempolimit von 30 Stundenkilometern zu halten."

Mit vier Amphibienarten entwickelt sich der Naturraum an der Raawisch-Niederung zu einem schützenswerten Lebensraum für Frösche und Lurche. "Wir konnten im vorigen Jahr neben den schon bekannten Arten Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch auch den Moorfrosch bestimmen", berichtet Reischuck. "Durch den Moorfrosch, der als stark bedroht eingestuft wird, erhält die jährliche Schutzmaßnahme am Hogenkamp, die mit mindestens 100 Stunden ehrenamtlicher Arbeit aufrechterhalten wird, eine größere Bedeutung für den Naturschutz."