Die Notwendige Erweiterung der Feuerwehrzentrale wird seit Jahren aufgeschoben - nun könnten Fledermäuse die Pläne endgültig verhindern.

Kreis Pinneberg. Die Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe muss dringend erweitert werden. Das ist seit Jahren bekannt, entsprechende Pläne liegen lange vor. Nur: Passiert ist bislang nichts. Das bringt Kreiswehrführer Bernd Affeldt auf die Palme. "Es ist bereits eine Minute vor 12", monierte er während der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Elmshorn.

Ende Februar hatte Affeldt die letzte Hiobsbotschaft erhalten: Weil drei seltene Fledermausarten das für die Erweiterung vorgesehene Nachbargrundstück nutzen, kann dort laut einem Gutachten nicht gebaut werden. Was den Kreiswehrführer aufregt: "Das Gutachten liegt angeblich seit einem Jahr vor und wurde bisher nicht beachtet. Da hätten wir uns viel Arbeit sparen können." Allein 2009 habe er an 45 Baubesprechungen teilgenommen. Er brauche zurzeit, so bekannte Affeldt, "viel Humor" für seine Arbeit.

Bereits jetzt müssen zwei Einsatzfahrzeuge für den ABC-Dienst im Freien parken, weil die Kapazität in der Fahrzeughalle nicht mehr ausreicht. Auch werden dringend weitere Räume für die Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte benötigt. Dank der Erweiterung könnten die Arbeitsabläufe in der Kreisfeuerwehrzentrale deutlich optimiert werden. Dem schleswig-holsteinischen Brandschutzgesetz gemäß ist der Kreis verpflichtet, eine moderne, dem Stand der Technik entsprechende Feuerwehrzentrale vorzuhalten.

Problem war immer, in welche Richtung erweitert werden soll. Gegenüber dem Hasenkamp liegt eine Fläche der Abfallbeseitigungsgesellschaft GAB, die in Frage käme. In diesem Fall müsste der gültige Bebauungsplan geändert werden, was mindestens ein Jahr dauern würde. Die vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes favorisierte Lösung ist, von der Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg (WEP) ein etwa 17 000 Quadratmeter großes Grundstück im Anschluss an die Fahrzeughalle erwerben. Dort sollten Werkstätten und zusätzliche Garagen für den ABC-Dienst errichtet werden. Die Kosten dafür werden auf etwa acht Millionen Euro geschätzt - dann kam das Fledermaus-Gutachten.

"Die Arbeiten müssen bis zum Jahr 2015 abgeschlossen sein, sonst ist der Betrieb für die Zukunft nicht gewährleistet", sagt Affeldt. Er fordert die Gremien des Kreises auf, endlich ein tragfähiges Konzept für die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale vorzulegen. Falls eine Erweiterung nicht möglich sei, bleibe nur ein Neubau an anderer Stelle. Und das sei seitens der Kreisfeuerwehr nicht gewollt - und werde deutlich teurer.

Das Reizthema beschäftigte während auch der Versammlung auch Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, der dabei ins Fettnäpfchen trat. Er riet den Anwesenden, "etwas mehr Zutrauen in Verwaltung und Selbstverwaltung" zu haben. Anschließend bat Tiemann den Kreiswehrführer, die Mitarbeiter der Kreisverwaltung und die ehrenamtlichen Politiker "nicht als Deppen hinzustellen". Das führte zu Unmutsäußerungen der Delegierten - und zu Affeldts Replik, er habe dies nicht getan und werde es auch nicht tun.