Nächster Teilabschnitt soll vorzeitig verwirklicht werden, um nicht unnötig Geld für Ausbesserungen auszugeben.

Uetersen/Tornesch. Die Bürgermeister der Städte Uetersen und Tornesch kämpfen gemeinsam für den Weiterbau der Kreisstraße 22. Andrea Hansen und Roland Krügel fordern, schnell zu handeln: Um nicht unnötig Geld für Ausbesserungsarbeiten auf der stark genutzten Trasse von Uetersen bis zum Tornescher Ortsteil Esingen auszugeben, sollte das Verkehrsministerium vorzeitig den Ausbau dieses Teilstücks erlauben.

Damit geht die Auseinandersetzung um die K 22 in die nächste Runde. Bereits 30 Jahre alt ist der Vertrag, den die Städte Tornesch und Uetersen mit dem Kreis Pinneberg schlossen. Das Ziel: Die Große Twiete in Uetersen, den Wischmöhlenweg und den Großen Moorweg in Tornesch zu verbinden, um die gemeindlichen Verkehrsströme besser zu lenken. Gelungen ist bislang nur ein Teilausbau auf Tornescher Gebiet Richtung Ahrenloher Straße. Am heftigsten umstritten ist die Querung der K 22 in Esingen. Dagegen wehrt sich eine Bürgerinitiative. Die Interessengemeinschaft Südtangente plädiert für ein Gesamtverkehrskonzept für die Region und eine weiträumige Umfahrung des Stadtteils.

Doch damit würde die bisherige Planung absurdum geführt. Eine schnelle Lösung, wie von Hansen und Krügel gefordert, wäre vom Tisch. Doch Eile ist geboten. Denn der Frost hat die inoffizielle Verbindung von Tornesch und Uetersen zu einer gefährlichen Buckelpiste gemacht. Die Mitarbeiter in den Bauverwaltungen von Uetersen und Tornesch rechnen mit einem Sanierungsbedarf in Höhe von 300 000 Euro. Geld, das nach den nächsten Frostschäden erneut fällig würde. Geld, das bei einem möglichen Neubau, der Kreis plant mit einem Baubeginn in 2011, ebenfalls fehlt.

Das Problem: Nach den Vorschriften des Landes muss für einen vorzeitigen Baubeginn die Trasse so angelegt sein, dass sie eigenständig zu befahren ist. Doch dafür fehlen 200 Meter in Esingen, weil dort Privatbesitz betroffen wäre. Der Grundeigentümer muss wahrscheinlich nach dem Planfeststellungsbeschluss enteignet werden. "Bis dahin müssen wir eben die jetzige Trasse mit der Verschwenkung nutzen", sagt Bürgermeister Krügel.

Sollten sich Land und Kreis nicht von der Dringlichkeit überzeugen lassen, erwägen die Verwaltungschefs, den Kreis aufzufordern, ein Fahrverbot für Lastwagen auf der alten Trasse zu erlassen. Im vorigen Jahr war auf der Strecke ein Lkw umgestürzt. Rainer Lutz, Bauamtsleiter in Tornesch, erläutert: "Die Ränder der Fahrbahn sind zu weich und brechen weg." Kostengünstige provisorische Ausbesserungen sind dabei kaum hilfreich, zumal nach dem Salzmangel im Winter jetzt der Kaltasphalt knapp und teuer geworden ist.