Komplettsanierung mit Aufzug wird erst 2011 erfolgen. Die Verantwortlichen versprechen aber eine Akutsanierung.

Halstenbek. Bahnhöfe erfüllen gewöhnlich eine gewisse repräsentative Funktion in Städten und Gemeinden. Bilden sie doch für die Zugreisenden das Eingangsportal bei der Ankunft im Ort. Von diesem Anspruch ist die S-Bahn-Station Krupunder in Halstenbek allerdings meilenweit entfernt.

Wer dort aussteigt, zieht beim Betreten des Treppenhauses unwillkürlich den Kopf ein: Die Dachverkleidung ist aufgerissen, Isolierwolle hängt herunter und das hölzerne Skelett der Konstruktion ist infolge von Wassereinbrüchen verfärbt. Doch der Weg nach unten zum Bahnhofsvorplatz ist nur die eine Seite der Medaille. Fahrgäste, die auf die Station zugehen, erleben ein noch größeres Desaster. Unter dem Schriftzug "Krupunder" ist die Deckenverkleidung aufgerissen. Neben dem Zeitungskiosk und im Eingangsbereich gegenüber sind die Zuwegungen provisorisch mit rot-weißem Flatterband abgesperrt worden. Das hat seinen Grund. "Nach kräftigen Regenfällen pladdert es vom Dach auf die Passanten herunter", sagt Bernhard Koch. Der kalten Dusche sollte wohl mit den Absperrbändern vorgebeugt werden. Doch die sind längst wieder zerrissen.

Bernhard Koch wohnt in Krupunder und ist regelmäßiger Benutzer der Bahnstation. Er beobachtet schon seit Monaten den fortschreitenden Verfall des Bahnhofs. Koch hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn AG den ohnehin oft stiefmütterlich behandelten Ortsteil Krupunder nicht so recht auf der Rechnung haben. "Während an den Stationen Halstenbek und Thesdorf die Arbeiten für den Einbau von Fahrstühlen und eine komplette Neugestaltung der Zugänge begonnen haben, gammelt in Krupunder alles vor sich hin", sagt Koch.

Immerhin: "Uns ist bekannt, dass es an der Bahnstation Krupunder Probleme gibt", sagt Dirk Pohlmann von der Pressestelle der Deutschen Bahn AG. Er vermutet, dass sich die Situation infolge der Schneeschmelze verschärft hat. Eine Komplettsanierung des Bahnhofs sei nicht vor 2011 möglich. Dazu müssten noch Gespräche mit der Landesservice-Gesellschaft Schleswig-Holstein geführt werden. Dann werde auch ein Lift eingebaut. Pohlmann sicherte jedoch zu, dass sich die Bahn um die Beseitigung der akuten Beschädigungen an der Station kümmern werde.