Quickborn zieht den Bürgern finanziell die Daumenschrauben an. Die Hundesteuer wird fast verdoppelt. Auch die Gartenabfallentsorgung wird teurer.

Quickborn. Und auch die Eintrittsgelder für das Freibad sollen durchweg auf das Doppelte angehoben werden, sodass Erwachsene vier statt bisher zwei Euro, Kinder 1,50 Euro statt 80 Cent bezahlen müssten und die Familienkarte für Vater, Mutter und Kinder sogar von 51 auf 140 Euro steigen würde.

Doch über die Freibadgebühren ist noch nicht entschieden worden. Diese Dimensionen schreckten sogar die größten Sparpolitiker im Fachausschuss, der dann eine Beratung darüber vertagte. Alles andere ist aber nun von der Ratsversammlung beschlossen worden. Die Gartenabfallgebühren sollen die Kosten von 30 000 Euro im Jahr zu 100 Prozent abdecken - von sofort an. Die rund 1000 Hundebesitzer müssen erst ab Juli tiefer in die Geldbörse greifen. Statt bisher 70 000 Euro will die Stadt künftig 120 000 Euro im Jahr von den 1200 Hunden einnehmen.

Dieser Beschluss war nicht unumstritten während der jüngsten Ratssitzung. Die Grünen forderten eine moderatere Erhöhung von 54 auf 72 Euro. "Für viele ältere Menschen ist der eigene Hund ein wichtiger Begleiter und wirkt der Vereinsamung entgegen", argumentierte Fraktionschefin Sabine Schaefer-Maniezki. Kinder lernten mit den Hunden "das Einüben wichtiger Pflichten", der Hund fördere das allgemeine körperliche und seelische Wohlbefinden des Menschen. "Was somit der Gesundheit dient, sollte nicht durch eine derartige Steuer belastet werden."

Doch die Grünen konnten sich damit nicht durchsetzen, weil neben der CDU und FDP auch ein Teil der SPD für das drastische Drehen an der Steuerschraube votierte. "Wir brauchen schlicht die Einnahmen", sagte SPD-Ratsherr Christian Dornis. Deshalb habe die SPD auch auf die Einführung einer Sozialkstaffel verzichtet. Jürgen Radowitz, Ex-SPD und jetzt Wir-Fraktion, konnte es nicht fassen: "Man könnte meinen, das Wohl der Stadt Quickborn hängt von der Hundesteuer ab." Das sei aber nicht der Fall.

Auf den Einwand eines SPD-Mitglieds, was ein Rentner, der seinen Hund nicht mehr bezahlen könne und ihn womöglich zur "Abdeckerei bringen" müsse, denn künftig solle, sprach Bürgermeister Thomas Köppl von "billigster Polemik". "Ich habe geltendes Recht umzusetzen." Angesichts der vielen menschliche Probleme sei der Hund das kleinere Problem." Von einer Härtefallklausel, die noch mal diskutiert werden soll, halte er auch nichts, bekannte der Verwaltungschef. "Man kann sich auch tot regeln." Da stehe der hohe Verwaltungsaufwand und Nutzen in keinem Verhältnis."