Für fachgerechte Behebung der Schäden fehlt Geld. Folge: Tempolimit und notdürftige Reparaturen.

Kreis Pinneberg. Der harte Winter hinterlässt auf den Straßen des Kreises seine Spuren. Und zwar in Form von Schlaglöchern und Fahrbahnabsenkungen. Die "Rumpel-Pisten" treiben nicht nur den genervten Autofahrern, sondern auch den Verantwortlichen in den Rathäusern Tränen in die Augen. Angesichts der Finanzlage fehlt das Geld, die Schäden fachgerecht reparieren zu lassen. Und so wird da, wo es denn geht, notdürftig geflickt.

"Wenn wir keinen Winterdienst haben, sind meine Mitarbeiter nonstop unterwegs, um Löcher zuzustopfen", sagt Wiebke Tönsing, die Leiterin der Autobahn- und Straßenmeisterei Elmshorn. In ihre Verantwortung fällt nicht nur die A 23, sondern auch ein Großteil aller Bundes- und Landesstraßen im Kreisgebiet. "Die Schäden sind über den ganzen Bezirk verteilt", klagt Wiebke Tönsing.

Auch ihr Kollege Bernd Hagemann, als Chef des Kreisbauhofes in Moorrege zuständig für die Unterhaltung der Kreisstraßen, spricht von "immensen Schäden" und befürchtet: "Das wird deutlich mehr als sonst." Besonders die Kreisstraße 21 zwischen Kummerfeld und Elmshorn sowie die K 2 in Barmstedt seien die Sorgenkinder.

Sorgenvolle Mienen auch in den Städten des Kreises. "Am Harksheider Weg ist die Situation besonders schlimm", berichtet Birgit Raphael aus dem Quickborner Rathaus. Die Stadt habe das Tempolimit auf 20 Stundenkilometer festgelegt. Auch rund um das Rathaus gibt es viele Schäden, so wurde ein Teil des Parkplatzes abgesperrt. Raphael: "Wir bitten die Bürger, uns weitere Problembereiche zu melden." Nach einer groben Schätzung werde die Stadt 250 000 Euro aufwenden müssen, um für Abhilfe zu sorgen.

185 000 Euro sind für Straßenausbesserungen im Etat der Stadt Wedel eingeplant. Heute wird mit den Arbeiten begonnen. "Das wird wohl nicht reichen", meint Peter Krause von der Bauverwaltung der Stadt. Seine Mitarbeiter füllen, wie es auch andernorts gemacht wird, die Löcher notdürftig mit Kalt- oder Reparaturasphalt aus. Besonders die B 431, um die sich die Stadt in Absprache mit dem Bund kümmert, ist das Problemkind in Wedel. Immerhin: Die Trasse wird in den nächsten zwei Jahren zwischen Möllers Park und dem Rosengarten komplett saniert. Kosten: 1,9 Millionen Euro.

In Pinneberg wird es bei "kleineren Reparaturen bleiben", wie Bauamtsleiter Klaus Stieghorst betont. So sei der Etat für Straßenunterhaltung massiv gekürzt worden. "Wir haben in erheblichem Maß Löcher in den Straßen, teilweise bis zu zehn Zentimeter tief", sagt Stieghorst. Die Mitarbeiter des Bauhofes seien bereits mit dem "Flickwerk" befasst.

In Elmshorn spricht Petra Langefeld, die Leiterin des Flächenmanagements, von "dramatischen Schäden". Und es könnte, wie andernorts auch, noch dramatischer werden. Langefeld: "Noch sind ja viele Nebenstraßen nicht eis- und schneefrei, das genaue Ausmaß werden wir erst viel später sehen."

Am Ramskamp hat die Stadt bereits auf einem Abschnitt wegen Dutzender tiefer Schlaglöcher Tempo 30 angeordnet. Die Sanierung der viel befahrenen Trasse wird aus finanziellen Gründen erst 2011 beginnen und ist auf drei Jahre gestreckt. Der Teil, für den jetzt das Tempolimit gilt, ist 2012 an der Reihe.

Vorher wird provisorisch ausgebessert - jedoch erst, wenn die Temperaturen in den Plus-Bereich steigen. Auch der Mühlendamm, der Fuchsberger Damm sowie der Wedenkamp sind laut Langefeld in schlechtem Zustand. Der Etat für Straßenunterhaltung hat einen Umfang von 200 000 Euro.