Elmshorner Politiker nahmen das Konzept positiv auf. Realisierung kann aber noch Jahre dauern.

Elmshorn. Vier junge Hamburger Architekten werden den Elmshorner Bahnhof überplanen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt war sich einig, den Siegerentwurf des Gestaltungswettbewerbs weiterzuverfolgen. Das Konzept mit dem markanten Glasdach soll jetzt in einen Rahmenplan einfließen, der für das Sanierungsgebiet aufgestellt werden muss.

"Wie freuen uns sehr, dass unser Konzept so positiv aufgenommen worden ist", so Christian Dirumdam, einer der vier Mitglieder von "Schaltraum Architektur". Gemeinsam mit zwei seiner Kollegen stellte er den preisgekrönten Entwurf des Europan-Wettbewerbs den Politikern vor und stellte sich den - zum Teil auch kritischen - Fragen.

"X-Change" heißt das Vorhaben der vier Architekten. Der Name steht für die Verknüpfung der Verkehrsträger Bahn, Bus, Fußgänger, Rad- und Autofahrer. Kernpunkt ist, dass anstelle des jetzigen ZOB ein Parkhaus gebaut wird. Auch das alte Bahnhofsgebäude muss weichen. Dadurch wird Platz für den neuen ZOB geschaffen, die Busse halten direkt an den Gleisen.

Ein gläsernes Dach wird sich auf beiden Seiten der Bahntrasse an den Gleisen entlangziehen. In die Träger können kleine, verglaste Räume eingearbeitet werden - etwa als Regenschutz oder für Fahrkartenautomaten. Unter dem Dach wird auch auf Höhe des Gleisfahrstuhls ein kleines Bahnhofsgebäude entstehen - mit Gastronomie sowie Reisezentrum. Die Fußgängerzone wird über die Holstenstraße bis zum Bahnhof verlängert.

Das Glasdach war Anlass für kritische Fragen. So befürchteten einige, dass es aufgrund von Verschmutzungen schnell unansehnlich werden könnte und ein teurer Reinigungsaufwand erforderlich sei. Laut den Architekten soll ein mattes Industrieglas verwendet werden, das 30 Jahre halten und normal zu reinigen sein soll.

Wie die Architekten weiter erläuterten, kann das Konzept auch in Etappen umgesetzt werden. Es ist möglich, zunächst nur auf einer Seite der Gleise zu bauen oder den ZOB oder das Parkhaus zurückzustellen. "Es wäre wünschenswert, alles in einem Zug umzusetzen", so Dirumdam. Wie er den Politikern erläuterte, enthält das Konzept keine "versteckten Kosten", weil die jetzt vorhandene Infrastruktur wie Tunnel und Gleisanlagen nicht verändert werden muss.

Ende März werden die Architekten ihre Pläne öffentlich vorstellen. Anschließend sollen alle 24 Entwürfe des Gestaltungswettbewerbs in einer Ausstellung präsentiert werden. Bis der Siegerentwurf umgesetzt wird, dürften noch einige Jahre vergehen. Zunächst müssen sich die Stadt, die Bahn und die übrigen Eigentümer verständigen. Eine Kostenschätzung liegt bisher nicht vor. Klar ist jedoch, dass Fördermittel möglich wären - und dass die Stadt mit der Hafenspange, der neuen KGSE und der Sanierung des Gebietes Vormstegen viele teure Projekte vor sich hat.