27 700 Euro in bar, die er beim Glücksspiel gewonnen habe, will er bei seinem Kumpel Dirk P. deponiert haben, und zwar als Anzahlung für die Eröffnung eines Sportstudios. So ließ es Alexandros Z. über einen Rechtsanwalt mitteilen.

Wedel. Doch als er nun vor dem Landgericht Itzehoe erklären sollte, warum diese hohe Summe fast das gesamte sichergestellte Geld ausmacht, das die Polizei bei dem mutmaßlichen Kokaindealer aus Wedel sichergestellt hatte, erschien Z. nicht. Dabei war der Zeuge ordnungsgemäß geladen. Nun muss er 150 Euro Ordnungsgeld bezahlen und unbedingt beim nächsten Termin am Mittwoch, 24. Februar, in Itzehoe erscheinen.

Die Erste Strafkammer des Landgerichts unter dem Vorsitz von Richter Jürgen Engelmann hat es mit einem regen Kokainhandel zu tun, der sich zwischen 2005 und 2009 von Wedel über Uetersen bis nach Brunsbüttel abgespielt haben soll. Angeklagt als Hauptdealer ist der 32 Jahre alte Dirk P., der bereits zweimal wegen Körperverletzung verurteilt worden ist. Einer seiner mutmaßlichen Zwischenhändler, Dustin I. aus Uetersen, hat ihn auffliegen lassen und zugegeben, in rund 30 Fällen insgesamt 1,5 Kilogramm der Szenedrogen bei ihm gekauft zu haben. P. schweigt zu diesen Vorwürfen. So basiert die Anklage vor allem auf den Aussagen des Kronzeugen, den P.'s Verteidiger als unglaubwürdig darstellt.

Zwar sind bei der Durchsuchung der Wohnung an der Wedeler Elbstraße keine Drogen gefunden worden. Dafür aber ein Revolver, scharfe Munition, eine Waage, das bei Kokain übliche Streckmittel Milchzucker und eben jene 33 000 Euro, die Alexandros Z. nun für sich beansprucht. Ob das plausibel ist, muss er vor Gericht beweisen. Das weitere Schicksal seines Freundes Dirk P. könnte entscheidend davon abhängen.