Das kennen viele Familien: Die Tochter bringt ein verletztes Tier mit nach Hause, und Mama soll es aufpäppeln.

Tornesch. So war es 1985 auch im Hause Ziehrock. Die ratlose Mutter suchte sich Unterstützung. Doch der Rat vom Tierarzt war tödlich: "Geben Sie ihm Hack!" Karin Ziehrock tat wie ihr geheißen, aber das Tier starb. Die Tornescherin ließ sich zum Glück nicht entmutigen. Aus dieser persönlichen Initiative hat sich ein kreisweites Netzwerk entwickelt, das Tausenden Igeln das Leben gerettet hat und am Sonntag, 28. Februar, Jubiläum feiert. Mitstreiter, Unterstützer und neugierige Neulinge - alle sind ab 11 Uhr im Gasthof "Zur Linde" in Ellerhoop willkommen.

Die Geschichte ist vielfältig und gespickt mit Höhen und Tiefen wie die Stachel der kleinen Schützlinge. Sie beginnt mit 30 Pappkartons im Keller. Mittlerweile stehen vom Tischler kostenlos gearbeitete Holzkisten für die Pflege und den Winterschlaf zur Verfügung.

Karin Ziehrock hat Hunderte Schicksale begleitet: den blonden Igel Sir Henry. Resi, deren Bauchwunde sie geduldig pflegte und die vorm nächsten Winter mit ihrem Baby wieder vor der Terrassentür stand. Die Tornescherin kümmerte sich um einen kleinen Igel, der unter den Rasenmäher geraten war. Dank ausdauernder Gymnastik konnte er später wieder allein laufen.

Allein hätte sie diese Arbeit nie geschafft. Erst unterstützte die Familie sie. Später kamen immer mehr Frauen, Männer und Jugendliche dazu, pflegten einzelne oder öffneten ihr Haus für viele Tiere. Eve Beitz und Heidrun Koch zählten zu den ersten intensiven Mitstreiterinnen. Marion Gottschalk, Monika Thormählen und Michaela Lenz sind heute die wichtigsten Stützen des bis zu 60-köpfigen Helfer-Teams.

Ein wichtiger Pfeiler für die Arbeit ist die tierärztliche Betreuung. Ein anderer steht auf dem Fundament des Landestierschutzverbands.

Igelstation Tornesch, Moorreger Weg 22, Tel. 04122/521 11