Wehrt sich niemand?

"IHK berät Chefs, die Nachfolger suchen", PZ vom 6. Februar

Das ist eigentlich Sache der örtlichen Steuerberater und Rechtsanwälte, denen die IHK die Arbeit wegnimmt, finanziert durch die Zwangsbeiträge der IHK-Zwangsmitglieder. Wehrt sich da niemand? Oder besteht hier ein Zusammenhang mit dem Kölln-Flocken- und DIHK-Chef Driftmann?

Jürgen Dahlmann, 69239 Neckarsteinach

Ausgerechnet die IHK

Dachte ich, die Hochburg des Karnevals wäre in Köln oder Düsseldorf, dann habe ich mich offensichtlich geirrt. Die absolute Hochburg scheint im Norden zu liegen; jedenfalls lässt der obige Beitrag für mich diese Erkenntnis zu.

Die IHK will also selbstständige Chefs beraten, wenn es um Nachfolger geht. Ja so was, ausgerechnet die IHK, die doch von selbstständiger und eigenverantwortlicher Arbeit so weit entfernt ist wie der Blinde vom Ölgemälde, die will mit Ratschlägen für die Selbstständigkeit auftreten. Um Gottes Willen, kann ich da nur sagen.

Die Basis der Einrichtung IHK besteht aus Zwang. Jeder Selbstständige muss per Zwang Mitglied sein und zahlen. Jahr für Jahr kassiert die IHK gegen den Willen von über 90 Prozent der Zwangszahler und geht massiv vor, wenn jemand die Zwangszahlung verweigert. Da kommt sehr schnell der Gerichtsvollzieher, oder es wird sogar Haft angedroht. Will man so etwas möglicherweise als Kursus anbieten? Es wäre eine peinliche Demonstration der Unselbstständigkeit.

Es würde mich nicht wundern, wenn die IHK im nächsten Jahr noch einen drauflegt und einen Kursus für Lottospieler anbietet.

Alaaf, Helau oder Land unter?

K. H. Klementz, 40667 Mönchengladbach-Büderich

Nur bedingt tauglich

"Moderner Flitzer soll die alte Lühe-Schulau-Fähre ersetzen", PZ vom 6. Februar

Mit Interesse habe ich in Ihrer gestrigen Ausgabe von den Neubauplänen für die Elbfähre Lühe-Schulau gelesen.

Der dort gezeigte Entwurf der Bolle-Werft mutet einerseits modern und futuristisch an, andererseits kann ich mich des Zweifels nicht erwehren, dass dieses Schiff für das Einsatzgebiet nur bedingt tauglich erscheint.

Wenig Tiefgang, wenig Freibord, praktisch keine Schanz, dafür aber riesige Panoramafenster vorn - alles optimal für ein Binnenfahrgastschiff.

Nun ist die Elbe aber gerade vor der Lühe bisweilen recht stürmisch (unhandig) und verlangt daher wohl ein robusteres Design, als das bei Ihnen gezeigte. Ganz sicher werden das auch die Fahrgäste zu schätzen wissen.

Wie weit ist denn die Planung schon fortgeschritten? Gibt es andere Angebote? Ich könnte mir zum Beispiel einen Nachbau des Typs 2000 gut vorstellen, wie ihn in Hamburg die HADAG sehr erfolgreich einsetzt. Die Werft SSB in Oortkaten hat nicht nur viel Erfahrung mit diesem Typ, sie hat in diesem Jahr auch keinen weiteren Neubau für die HADAG auf dem Helgen.

Hinzu kämen Synergieeffekte, denn mit dem Typ 2000 gibt es umfangreiche Erfahrungen sowohl hinsichtlich der Zulieferer als auch der betreuenden Werften (SSB selbst und Cölln in Finkenwerder) und Servicetechniker. Gegebenenfalls könnte sogar ein fast baugleiches Schiff der HADAG eingechartert werden, sollte mal ein Werftaufenthalt für die Lühe-Schulau-Fähre erforderlich sein. Dass es eine einfachere Variante dieses Einmannschiffstyps gibt, zeigt übrigens die "Schwentine", die für die Kieler Verkehrgesellschaft nach gleichem Konzept erstellt wurde.

Michael Brinkmann, Elmshorn

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg, E-Mail: pz@abendblatt.de