Das Bewerbungsverfahren ist im Kreis Pinneberg in vollem Gange - auch Hauptschüler haben gute Chancen.

Kreis Pinneberg. Obgleich durchs Winter-Wetter das Pflanzen-Grün eher spärlich im Bewusstsein ist, starten die Baumschuler im Kreis Pinneberg eine Werbe-Offensive um Nachwuchskräfte. "Jetzt besteht noch die Chance, einen Ausbildungsplatz für den Herbst 2010 zu bekommen - das Bewerbungsverfahren ist in vollem Gange", sagt Arno Schurig, Vorsitzender des Ausbildungsausschusses des Landesverbands Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen. Schurig stellt dabei klar, dass das Bild vom ewig buddelnden Landwirt längst nicht mehr stimmt.

"Baumschuler - ein Job für Profis" lautet das Motto. "Der Einsatz moderner Technik spielt eine immer größere Rolle", berichtet Schurig. Der Umgang mit Traktoren, Pflügen, Knuppern oder Gerätschaften wie einer "Kreiselegge mit nachlaufender Hackerwalze" wird dabei während der überbetrieblichen Ausbildung durch die Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik (Deula) im Gartenbauzentrum von Ellerhoop-Thiensen trainiert.

Motorenkunde, Bedienung und Einsatzgebiete hat Ausbilder Sven Jöns auf dem umfangreichen Theorie-Programm, bevor es für die Jugendlichen an die praktische Ausbildung auf den Trecker geht. "Den Umgang mit Spezialmaschinen wie Plantlifte, Sortier- und Topfmaschinen üben die Auszubildenden allerdings bei Besuchen in den Betrieben", erzählt Schurig.

Er lädt interessierte Schulabsolventen ein, sich während eines Praktikums ein Bild vom Beruf zu machen. "Wir wünschen uns junge Männer und Frauen, die einen Hang zu Natur haben, sich nicht scheuen, im Freien zu arbeiten, die aber gleichermaßen für Technik offen sind", sagt der Vorsitzende des Ausbildungsausschusses. Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten sind bei uns gleichermaßen gern gesehen.

"Prozentrechnung und Dreisatz sicher zu beherrschen, sind aber ein Muss. Und wenn dann noch eine Portion Ehrgeiz dazukommt, können sogar Hauptschüler im weiteren Verlauf noch die Fachhochschule besuchen", wirbt Schurig. Übrigens: Gymnasiasten nutzen die Ausbildung in der Branche vorbereitend zum Studium beispielsweise der Landschaftsplanung.

Frank Schoppa, Geschäftsführer des Landesverbandes der Baumschuler, ergänzt: "In Anbetracht von Klimawandel und Verstädterung wird der Beruf immer wichtiger, da nur grüne Fachleute den natürlichsten Klimaschützer, die Pflanzen, produzieren. Baumschuler haben deshalb immer eine gute berufliche Perspektive - und das weltweit!"