Ludwig-Meyn-Gymnasiasten beschäftigen sich mit Neukaledonien. Moorrege knüpft Kontakt zu Tahiti.

Kreis Pinneberg. Zwischen Nouméa und Uetersen werden zurzeit viele E-Mails verschickt - mal auf Deutsch, mal auf Französisch. Sogar ein Musikvideo aus der Rosenstadt wird auf der zu Frankreich gehören Insel im pazifischen Ozean bestaunt. Denn per "Jump Style", einem Tanz aus Chicago, stellen die Uetersener ihre Stadt vor.

Der Film ist der soziale Beitrag, mit dem sich die Ludwig-Meyn-Schüler an dem bundesweiten Projekt "Lebenswelten" beteiligen. Fußball gespielt wird demnächst auch: Am 19. Februar tritt das LMG-Team in Kiel zum ersten Vorrundenturnier an. Wenn alles gut läuft, könnten sich die Uetersener bis in die Finalrunde spielen: Im Mai treten 32 Teams in Berlin an, um den Lebensweltmeister zu ermitteln.

Sportlehrer Stephan Krumme ergriff die Initiative in Uetersen. Er hatte schon an seiner vorherigen Arbeitsstätte, an der Ernst-Barlach-Schule in Wedel, ein glückliches Händchen bewiesen. Seine Realschüler holten sich 2006 den Titel bei einem ähnlichen Projekt.

In Schleswig-Holstein machen dieses Mal 18 Schulen mit. Sie wetteifern mit ihren Hamburger Kollegen um den Einzug in die Zwischenrunde. Den Kontakt nach Neukaledonien sicherte sich Krumme über den deutschen Konsul auf der Insel. Der begeisterte eine Deutsch-Lehrerin, die an einem Collège in der Hauptstadt Nouméa unterrichtet.

Ganz so leicht war es für Lehrer Tobias Führmann an der Moorreger Regionalschule "An' Himmelsbarg" nicht, die Beziehungen zu knüpfen. Die französische Botschaft in Deutschland half gar nicht weiter. Dort wusste der Mitarbeiter nicht einmal, dass Tahiti zu Frankreich gehört. Auch der Fußballverband reagierte nicht, von Hotels gab es keine Antwort. Erst über die Redaktion der Jugendzeitschrift "Geolino" gelang es Führmann, mit einer Deutschen Kontakt aufzunehmen, die seit drei Jahren in Tahiti lebt. Ihr Lebensgefährte unterrichtet an einer Schule, mit der die Moorreger ins Gespräch kommen wollen - vorausgesetzt, die Insel übersteht den Zyklon "Oli", der so wirbeln soll wie vor ihm seit 1983 kein anderer Sturm. "Dort herrscht Alarmstufe rot. Auch das Haus unserer Kontaktfrau ist evakuiert worden", berichtet Führmann. Jetzt drücken die Moorreger die Daumen, dass alles gut geht in ihrem Partnerland und der Fußball wieder die Hauptrolle übernimmt.

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