Schnee bedeckt die Rellinger Schützenhalle an der Hamburger Straße. Doch auch die weiße Pracht kann nicht verhüllen, dass der Zustand des betagten Fertigbaus mit dem architektonischen Charme einer Gemüsehalle alles andere als erfreulich ist.

Rellingen. Auch die Schützen wollen die nutzlos gewordene Immobilie lieber heute als morgen loswerden. Einen Interessenten gibt es bereits: Wie berichtet, sind die Bereitschaft Rellingen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Ortsverein an einer Übernahme interessiert.

Daran hat sich auch nichts geändert. Schützenchef Hartmut Klemm und Bereitschaftsführer Stefan Driemel sind sich im Prinzip einig: Die Halle soll vom DRK erworben und das zugehörige Grundstück in Erbpacht übernommen werden. Ziel der Bemühungen ist es, der Bereitschaft mitsamt dem aus vier Fahrzeugen bestehenden Fuhrpark ein Hauptquartier und dem Ortsverein ein Domizil für Versammlungen und Veranstaltungen zu schaffen.

Problematisch ist allerdings der Zustand des Gebäudes. "Wir müssen noch den genauen Sanierungsaufwand ermitteln", sagt Driemel. Davon hänge auch die Höhe des Kaufpreises ab. Vor allem geht es um die mangelhafte Wärme-Isolierung und den Zustand des Eternitdaches. Sollte das Dach in einigen Jahren erneuerungsbedürftig sein, kann es richtig teuer werden. Denn Eternitdächer enthalten den krebserregenden Baustoff Asbest. Und dessen Entsorgung als Sondermüll ist aufwendig und geht ins Geld.

Aus Sicht der Gemeinde Rellingen gibt es nach Worten des Bauausschussvorsitzenden Eckhard Schlesselmann (CDU) noch "diverse Unwägbarkeiten" beim geplanten Geschäft mit der Schützenhalle. So lange diese nicht geklärt seien, werde es kein grünes Licht für eine Umwidmung des Geländes geben. Die wäre nach dem Baurecht erforderlich, weil das Areal derzeit noch als Grünfläche und Sportplatz im Flächennutzungsplan ausgewiesen ist.

Schlesselmann hat Verständnis für die Nöte der DRK-Bereitschaft, endlich einen leistungsfähigen Stützpunkt zu finden. Der jetzige Standort an der Schmiedestraße platzt - wie berichtet - aus allen Nähten. Voraussetzung für eine Änderung des F-Plans sei jedoch eine solide Kostenermittlung unter Beteiligung des DRK-Kreisverbands. Gespräche zwischen dem Kreisverband und der DRK-Bereitschaft soll es in der kommenden Woche geben.