In Uetersen und Tornesch wird erneut über eine Fusion der Städte diskutiert. Der Tornescher Bürgermeister Roland Krügel (CDU) startet den dritten großen Versuch.

Uetersen/Tornesch. Bei einem Zusammenschluss würden die Verwaltungsausgaben drastisch gesenkt. Zudem könne eine große Stadt höhere Konzessionsabgaben und mehr Landesgelder als Mittelzentrum erhalten. Laut Krügel gibt das ein Plus von zwei Millionen Euro. Jetzt sei die Politik gefordert.

Neuen Schwung hat die Debatte bekommen, weil beide Städte nicht mehr genügend Einnahmen erwirtschaften, um ihre Verwaltungsausgaben zu decken. Tornesch plant mit einem Defizit von gut einer halben Million Euro. Uetersen geht mit fast 800 000 Euro Minus ins neue Haushaltsjahr. Millionenverluste aus den Vorjahren kommen hinzu.

In Uetersen reagiert Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD) zurückhaltend auf die Krügelsche Offensive. Sie versteht den Beitrag als "Appell an die Kommunalpolitiker". Vordringlich gehe es darum, den Bildungs-Zweckverband zu erweitern, den Verkehr gemeinsam zu planen und bei der Informationstechnik zu kooperieren. Auch CDU-Fraktionschef Kai Feuerschütz hält den Zeitpunkt für eine Fusionsdebatte für verfrüht. Stattdessen sollte über Möglichkeiten der Verwaltungskooperation verhandelt werden.

Uetersens Bürgermeisterin ist trotz aller Skepsis überzeugt, dass langfristig beide Städte "wunderbar" zusammengehören: "Die einen haben Bahnhof und Autobahn, große Baugebiete und Entwicklungsflächen, wir haben eine gewachsene Stadt, Hafen und Rosarium, ein reiches Kulturangebot. Beide Städte beherbergen exzellente Schulen, starke Unternehmen und einen intakten Einzelhandel. Eine Fusion bringt die größten Entwicklungschancen und finanziellen Vorteile für beide Städte. Sie bringt aber auch die größten Debatten im Vorfeld und eine größere Verantwortung für die politischen Gremien."