Ob bei der Sanierung des 1905 errichteten Baus alles mit rechten Dingen zuging, prüft die Staatsanwaltschaft.

Elmshorn. Sie ist ein Schmuckstück für Elmshorn - und wird künftig wieder mit Leben erfüllt. Die Rede ist von der 1905 erbauten, schmucken Villa am Elmshorner Mühlendamm. Sie wird nach monatelangem Leerstand künftiger Sitz des Regionalbüros Nord der Sana-Catering Service GmbH. Das teilen die Regio-Kliniken, die mehrheitlich zur Sana-Gruppe gehören, jetzt mit.

Die damals noch im Kreisbesitz befindlichen Kliniken hatten 2006 das Altenheim Haus Elbmarsch von der Stadt übernommen - und quasi als Zugabe die heruntergekommene Villa erhalten. Sie war bis 2004 Sitz des Sozialtherapeutischen Zentrums.

Unter dem neuen Eigentümer wurde das Gebäude, das einst vom Mühlenbesitzer Barthold Ferdinand Piening errichtet worden war und sich bis 1941 im Familienbesitz befand, aufwendig saniert. Mehrere 100 000 Euro flossen in das Projekt, ehe im Herbst 2008 die Klinik-Geschäftsführung einzog. Im Frühjahr 2009 kamen wieder die Umzugswagen, die Mitarbeiter gingen zurück in das ehemalige Krankenhaus nach Uetersen.

Die Sanierung wurde später zum Fall für den Staatsanwalt. Die Rede war von Korruptionsvorwürfen. Ungefähr zu dieser Zeit verlor Geschäftsführer Alexander Schlick seinen Job. Bis heute allerdings, das betont der landesweit für Korruption zuständige Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick, gibt es kein förmliches Ermittlungsverfahren "gegen ehemalige und jetzige Mitarbeiter der Regio-Kliniken". Die Staatsanwaltschaft habe nur ein Vorprüfungsverfahren eingeleitet, um den Verdacht möglicher Straftaten in diesem Zusammenhang zu prüfen. Wick: "Nach meiner Kenntnis läuft das noch."

In das Gebäude zieht nun das Regionalbüro Nord der Sana-Catering Service GmbH ein, das bisher in Flensburg beheimatet war. Die Mitarbeiter haben sich bisher um die Abwicklung des Caterings der Sana-Kliniken in Ostholstein, Lübeck, Bremervörde und Berlin gekümmert. Künftig sollen sie auch für die drei Regio-Kliniken-Standorte Verantwortung übernehmen. Derzeit hat diese Aufgabe eine Fremdfirma inne.

"Wir prüfen derzeit alle Verträge und unseren gesamten Immobilienbestand", sagt Otto Melchert, neuer Hauptgeschäftsführer der Regio-Kliniken. Die Villa am Mühlendamm zu verkaufen, sei derzeit wirtschaftlich nicht sinnvoll, betont Melchert. Entsprechende Versuche seien unternommen worden, es habe kein zufriedenstellender Abschluss erzielt werden können.

"Und bevor unsere Kollegen woanders in Mietobjekten sitzen, greifen wir lieber auf eigene Immobilien zurück." Nach seinen Angaben besteht das Regionalbüro der Sana-Catering Service GmbH derzeit aus vier Mitarbeitern. "Das ist für das Gebäude ein Anfang." Sana werde sich nach weiteren Nutzungsmöglichkeiten umsehen - auch innerhalb des eigenen Konzerns.