Ausschreibungsunterlagen wurden kürzlich versandt. Baufirmen müssen Angebote bis zum 24. Februar abgeben. Auftragsvergabe erfolgt im März, der Baustart am 12. April.

Elmshorn. Im März 2009 legte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen höchstpersönlich den Grundstein für die Elmshorner Hafenspange. Ein Jahr später werden die Arbeiten für den Brückenschlag über die Krückau beginnen. Die Straßen- und Brückenbauarbeiten starten laut Zeitplan am 12. April.

Bis dahin wartet auf Ingo Brüss, den zuständigen städtische Mitarbeiter für das Millionenprojekt, noch eine Menge Arbeit.

Mitte Dezember ist die Ausschreibung der Bauleistungen für das Projekt erfolgt. Kurz vor Weihnachten hat die Stadt dann mit dem Versand der detaillierten Unterlagen an die ersten Bewerber begonnen. "Das ist ein sehr lukrativer Auftrag", betont Brüss. So liegen die zu vergebenden Bauleistungen im zweistelligen Millionenbereich. Weil die Firmen zum jetzigen Zeitpunkt händeringend nach Aufträgen für das Frühjahr suchen, hofft die Stadt auf viele Bewerber um die beiden Baulose - und auf einen Preiskampf, der letztlich dann zu günstigen Offerten führt.

Bis zum 24. Februar haben die Firmen Zeit, ein Angebot abzugeben. Die Prüfung der Offerten folgt bis zum 12. März, ehe fünf Tage später die einzelnen Baulose für die Brücken- sowie die Straßenbau- und Kanalarbeiten vergeben werden sollen.

Insgesamt sechs unterschiedliche Bauabschnitte sind für das Verkehrsprojekt eingeplant. Im April wird es im Bereich der Stadtwerke an der Westerstraße losgehen. Auf der anderen Seite der Krückau, am Wedenkamp (Bauabschnitt II), ist der Start für den 18. Mai 2010 terminiert. Zunächst werden auf beiden Seiten die Sielbaumaßnahmen erfolgen und die notwendigen Dämme als Zufahrten für die Brücke aufgeschüttet.

Letztere müssen sich zwei Jahre setzen. Erst zwischen Februar und August 2012 kann dann die Montage der Stahlbrücke erfolgen. Erst dann werden auf beiden Seiten die eigentlichen Straßen gebaut. Wird der Zeitplan eingehalten, ist mit der Fertigstellung des Projektes im Mai 2013 zu rechnen.

Allerdings können Verzögerungen schwerwiegende Folgen haben, weil mehrere naturschutzrechtliche Auflagen unbedingt einzuhalten sind. So müssen etwa die Rammarbeiten pausieren, wenn das Neunauge (eine Wirbeltierart) die Krückau entlang wandert. Außerdem müssen Schutzzäune gezogen werden, um die Entwicklung des Sumpfwurzes - einer Orchideenart - nicht zu behindern. Rund 70 Prozent der Baukosten werden aus öffentlichen Töpfen - etwa von Bund und Land - gefördert, den Restbetrag trägt die Stadt. Wie teuer der für die Revitalisierung der Innenstadt immens wichtige Brückenschlag genau wird, steht erst nach dem Ende der Ausschreibung fest.

Die Notwendigkeit der Hafenspange ergibt sich aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, kurz ISEK. Durch das Projekt wird ein Großteil der Verkehrsströme aus der Innenstadt verbannt, die dann im Zuge der Vormstegen-Sanierung ein neues Gesicht bekommen wird.