Geld- und Sachspenden im Wert von rund 50 000 Euro sichern die Arbeit der Einrichtung für die nächsten Monate.

Elmshorn. Bereits um 10 Uhr standen die ersten Besucher vor den Türen des Tierheims Elmshorn. Dabei startete die Weihnachtsfeier für Mensch und Tier erst eine Stunde später. Mehr als 3000 Gäste haben Sonntag die einzige Einrichtung ihrer Art im Kreis besucht - und kräftig gespendet.

Karton- und palettenweise schleppten die Besucher Hunde- und Katzenfutter an, steuerten Decken und alte Handtücher bei oder hatten Spielgeräte oder Kratzbäume mit im Gepäck. Und wer keine Sachspenden dabei hatte, steckte Münzen oder Scheine in die vielfach aufgestellten Büchsen. "Da waren viele Kinder dabei, die haben ihre Sparbüchsen geplündert", so Brigitte Maeder, Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung.

Maeder und die Leiterin des Tierheims, Anke Darius, zeigten sich über die große Resonanz und die Spendenbereitschaft bei "Weihnachten im Tierheim" gerührt. "Bereits in den Tagen vor der Veranstaltung haben 300 Tierfreunde ihre Spende bei uns abgegeben", so Maeder. Bereits im Vorfeld seien fast 15 000 Euro an finanziellen Zuwendungen zusammengekommen. Die Vereinschefin rechnet insgesamt mit Geld- und Sachspenden in Höhe von 50 000 Euro.

"Wir brauchen jeden Cent, um unseren Gästen auch in Zukunft eine Unterkunft, Futter und ärztliche Betreuung bieten zu können." Früher seien die Tiere im Durchschnitt nach vier bis sechs Wochen vermittelt worden. Inzwischen sei die Verweildauer in der Einrichtung auf bis zu drei Monate angestiegen. Sari ist bereits zwei Jahre dort zu Gast. Der Hund war von wohlmeinenden Urlaubern aus dem Mittelmeerraum mitgebracht worden, konnte sich jedoch nicht an seine neue Familie gewöhnen und hat als Straßenhund kaum eine Vermittlungschance. "Wir haben es immer mehr mit alten, kranken oder Tieren mit seelischen oder psychischen Schäden zu tun", so Maeder.

Antje und Rainer Schild aus Uetersen haben sich vor einem Jahr zwei Katzen aus dem Tierheim geholt. "Wir haben jeden Tag Freude an Rocky und Tinkerbell", sagen die Tierfreunde, die auch zwei Hunde beherbergen. Um sich für ihre neuen Mitbewohner zu bedanken, spendeten sie Futter und Geld im Wert von 80 Euro. "Für Menschen wird so oft gespendet, für Tiere aber fast nie", sagt das Ehepaar.

Mehr als 70 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, verkauften Glühwein sowie Lose und gaben Infos über den Verein, die Einrichtung und die Tiere. Eine Vermittlung fand gestern nicht statt. Das ist erst nach dem Jahreswechsel möglich, solange herrscht ein Vermittlungsstopp.