Die Medienlandschaft in Wedel ist um eine Facette reicher geworden: “Awo-Echo“ heißt das Heft, das in einer Auflage von 60 Exemplaren erscheint - es ist die neue Hauszeitung des Awo-Pflegeheims an der Rudolf-Breitscheid-Straße.

Wedel. Und es ist mehr als das: Es ist ein Projekt, das einen arbeitslosen jungen Mann vielleicht auf den Weg zu einem Job bringt. Überdies zeigt es, dass auch nicht einfach zu vermittelnde Menschen in Lohn und Brot kommen können, wenn Arbeitgeber sich große Mühe geben.

Philipp Lindemann ist der Name des jungen Mannes, der das Heft gestaltet. Er hat eine Lehre als Bürokaufmann abgeschlossen, ist jedoch arbeitslos. Dass er im Rollstuhl sitzt, macht die Angelegenheit, für ihn eine passende Arbeitsstelle zu finden, nicht leichter. So ist er im Rahmen der "Maßnahme zur individuellen beruflichen Qualifizierung im Rahmen unterstützter Beschäftigung" an die Awo in Wedel geraten. "Genug Arbeit für eine weitere Bürokraft haben wir nicht. Doch unsere Idee ist, gewisse Bürotätigkeiten eventuell mit Aufgaben in der zusätzlichen Betreuung von unseren Bewohnern zu kombinieren", erläutert Franz-Ulrich Löning-Hahn, der Leiter des Hauses. Viele Menschen, die bei der Awo wohnen, sind an Demenz erkrankt. Für sie kann es kaum genug zusätzliche Betreuung geben. So absolviert Lindemann jetzt ein Langzeitpraktikum bis 2011.

Eines seiner Projekte ist das "Awo-Echo". Lindemann nimmt aktuelle Themen auf, setzt sie in einer einfachen, leicht verständlichen Sprache für die Senioren um. Weihnachtsgeschichten sind derzeit angesagt, hinzukommen eine Terminvorschau, Geburtstagswünsche Sprüche und Sprichworte. Für die nächste Zeit sind Kreuzworträtsel oder auch Interviews mit den Senioren geplant - eben alles, was die grauen Zellen ein bisschen fit halten soll.